Engzellenhaft
Ich habe geglaubt. Habe geglaubt, zu träumen. Ja, ich habe einer Welt vertraut, einer schönen, runden Welt. Nun gut, vertraut nicht im Sinne dessen, was wir unter Vertrauen in eine exakte und plausible Realität verstehen. Aber ich vertraute einer in aller Wirklichkeit vollständigen Welt der langen grauen Gänge, Hallen und Räumchen eines großen Gebäudes nüchterner Selbstlosigkeit: Meine Schule zuerst, dann die Stätte meiner Internierung als Lehramts-Kadett im Auszubildendungs-Zölibat, dann meine Kaserne, dann die Orte meiner Lehrtätigkeit. Am Ende stand ich mit weit geöffneten Augen mitten in einem lebenslangen Justizvollzug ohne einen Ausweg. Eine Welt, der ich anfangs aus Routine und opportuner Alltäglichkeits-Bodenständigkeit vertraute, in der ich dann allmählich mißtrauisch auf Distanz gehalten zur Seite geschoben, und schließlich als Unschuldiger eingebunkert und umhergeführt wurde als lebendige Akte. Gemustertes Objekt justizwissenschaftlicher Kühle, die an mir ihre Bewährung such...
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