Niedergang der Friedensbewegung in der Verbindung zu den Image-Katastrophen der USA


Liebe Leser. 
Nach dem - zweiten - Weltkrieg gibt es einige wesentliche Stationen einer Friedensbewegung, die nun nach dem Holocaust und der Erprobung von Atomwaffen über Hiroshima und Nagasaki erst einmal um vieles stärker emotionalisiert ist und weniger elitär und exklusiv daherkommt. 


Die alte Friedensbewegung aus der Zeit vor und nach dem Ersten Weltkrieg war dominiert von aristokratischen Persönlichkeiten und Kaufleuten, denen es überhaupt nicht um Protest oder gar primär um gesellschaftlichen Wandel ging, sondern um Welthandel, um das Öffnen von Verkehrswegen, um ein Gerüst vertraglicher Ordnungen, um Institutionen, die etwa in den Völkerbund und in einen UN-Sicherheitsrat münden. Das ist der Rat, in welchem Diktatoren immer durch ihr "Veto" den Versuch eines Beistands für ein angegriffenes und vom Völkermord bedrohten Landes zum "völkerrechtswidrigen" Krieg erklären. 

 

Mißbrauch des sogenannten "Veto-Rechtes". Durch autoritäre Staaten, die man aber im Hinblick auf die in ihnen lebenmüssenden (zuweilen lebenwollenden?) Menschen gemäß der Verfassung nicht ausschließen darf und kann.

 

Und es ging um sehr pragmatische humanitäre Erste Hilfe und um Hilfe für Kriegsflüchtlinge und Vertriebene. Friedensbewegung VOR dem Ersten Weltkrieg war extrem bodenständig, realpolitisch orientiert und praxisbezogen. 


Da, wo sie - nicht - bereits mit marxistisch leninistischen weltanschaulichen Kaperversuchen traktiert wurde!

 

Nach dem zweiten Weltkrieg wird unter dem Begriff "Friedensbewegung" mehr und mehr - im Westen - ein ausgiebiger Gebrauch der Rechte, sich auf öffentlichen Protestkundgebungen zu versammeln, verstanden. 

 

Demonstrationen gab es in den alten Tagen vor 1933 und nach 1918 auch sehr viele. Gewiß. Doch die Menschen dieser Tage vor 1933 wurden definitiv auch durch den Hunger, durch tiefe individuelle Verzweiflung, weniger durch ein Bedürfnis nach Engagement und sozialem Austausch auf die Straßen der großen Städte der Ballungsräume getrieben.


Opposition gegen Wiederbewaffnung unter Konrad Adenauer. Bereits in den frühen 1950er Jahren - oft im Zusammenhang mit den neugegründeten Gewerkschaften - widersetzten sich Menschen der Aufrüstung zur Abschreckuung gegen die stalinistische Bedrohung durch das Zwangsbündnis des Warschauer Pakts. Es gab damals das Schlagwort "Wiederbewaffnung? Ohne mich!" 20. Januar 1956: Kanzler Adenauer ruft den "Tag der deutschen Streitkräfte" aus. 


Exkurs. Die unterschiedlichen Bedingungen für die Entfaltung politischer Ideen in a) städtischen, politischen Zentren und b) in Kleinstädten und auf dem Lande:

 

Wir wissen alle: In den großen Städten, nach dem Weltkrieg waren noch überall Häuser - und Fabrikruinen, rußgeschwärzt, einsturzgefährdet, in großen Städten fragt nicht jeder nach deiner Gesinnung, niemand interessiert sich dafür, wenn du extravagante Kleidung trägst, oder das Haar etwas länger oder kürzer, als es gerade der Norm entspricht. Die Gefahr der Städte besteht in der immer gegebenen Isolation und Selbstisolation des Individuums, in der losen Verbindung zahlreicher Begegnungen, die zu einer resignativen "Menschen kommen, Menschen gehen" - Haltung führen. Aneinander Vorbeireden. Beklatschte Selbstgespräche in der Küche auf Parties. Doch auch immer die Chance auf inhaltliche Entwicklungen einer Individualität und auf echten Gedankenaustausch.

 

Jedoch: Nicht nur auf dem winzigen Dorf, sondern ganz allgemein in der Provinz, in den kleineren Städten, ist es nicht gut, zu einer Gesinnung und Weltanschauung zu stehen, die deine Zugehörigkeit zur Mehrheit in Frage stellt. Auch das Ändern einer Meinung im Zuge biographischer Weiterentwicklung wird nicht verstanden und kaum akzeptiert. Warum? Weil deine Gesinnung, dein Ringen um Werte und dein Denken - außerhalb der politischen Zentren der Großstädte - an ziemlich letzter Stelle des Interesses an deiner Person rangiert. All deine Selbstdarstellung hat streng normativ, folgerichtig, logisch, bodenständig, unkompliziert und einsehbar konservativ zu sein. 

 

Die oft herzliche gegenseitige soziale Kontrolle wird zur Schere im Kopf. Das Denken zensiert sich, bereits lange bevor es zum gesprochenen Wort wird. Man muß die Fenster darum bei "offenen Gesprächen" selten schließen. Sicherheit, Gemeinschaft, gegenseitiges Gewähren schalldichter Privatsphären federn anbrandende Identitätskrisen ab, weil man leichten Herzens, so man nur dazugehört, auf eine individuelle Identität einfach verzichtet. Weil man es darf. Weil es erwünscht ist. Weil man es kann. 

 

Ansonsten definiert sich der Mensch des Dorfes und der Kleinstadt durch Tätigkeit! Körperliche Arbeit ist eine gut sichtbare Arbeit. Man möchte etwas sehen. Einen konkreten Beruf und ein an gut sichtbaren Statussymbolen erlebbares Einkommen. Außerhalb politischer Zentren spielen Debatten über neue innen - und außenpolitische Bündnisse, über Wiederbewaffnung keine Rolle. Wenn Neuerungen wirklich Auswirkungen erzielen, kommt das auf dem Lande und in der Kleinstadt nach etwa sieben bis acht Jahren an. Dann sagt man: Das jetzt eben so, und macht das jetzt - so - . Und nicht mehr - anders -; wie "früher". Für manchen heftig genug! 

 

Zurück ins Thema:


Es gab die Organisation "Christliche Friedenskonferenz", eine Tarnorganisation der Staaten, die mit dem marxistischen Label gegen die Freie Welt intrigierten und eigentlich Christen und Kirchen nicht gerne auf ihrem Territorium sahen. Zu den Gründungsmitgliedern gehörten immerhin Persönlichkeiten wie Hans Joachim Iwand, Helmut Gollwitzer, Martin Niemöller, Heinrich Vogel und Ernst Wolf – Vertreter der Bekennenden Kirche im Widerstand gegen das NS-Regime. Gerade in der Evangelischen Kirche sah man dort immerhin einen Gesprächskanal zu den Kirchengemeinden des Ostblocks. Natürlich war diese Organisation ausschließlich auf das Verteidigungsbündnis der Nato allein fixiert. Die "Armeen und Atombomben und atomaren Sprengköpfe des Ostens", so die Behauptung, "dienten allein der Sicherung des Weltfriedens", den "die USA allein immer störten"... 


Der Ökumenische Kirchenrat positionierte sich gegen die beidseitige Aufrüstung durch die Atomwaffen, denn Stalin war es gelungen, noch 1949 mit den USA hier gleichzuziehen. Am 29. August 1949 wurde die erste sowjetische Atombombe auf dem Testgelände von Semipalatinsk im Nordosten Kasachstans gezündet.


Erwähnenswert ist die religiöse Bewegung "Pax Christi" im freien Westen. Aus der "Wiederbewaffnung? - Ohne mich!" - Bewegung und den kirchlichen Protestbewegungen gegen Wiederbewaffnung entsteht ab 1960 in Westdeutschland die Tradition der OSTERMÄRSCHE.

Und besonders erwähnt werden muß die sogenannte Paulskirchenbewegung. 1950 (ein Ableger der "Wiederbewaffnung? Ohne mich "- Bewegung) bereits tritt der spätere Bundespräsident, damals Innenminister, Gustav Heinemann Oktober 1950 zurück. Die Paulskirchenbewegung verabschiedet Januar 1955 in Frankfurt ein Manifest gegen die "Pariser Verträge", die eine Teilsouveränität der westdeutschen Bundesrepublik bedeuteten, um diese zu befähigen, auf internationalem Parkett bündnis - und vertragsfähig zu sein.

Doch Adenauer hält "angesichts der Bedrohung durch den Kommunismus", ganz im Sinne der Bevölkerungsmehrheit an der Wiederbewaffnung fest. Man kann davon ausgehen, daß einerseits erhebliche Gewissenslast der deutschen Bevölkerung, wegen der Geschehen des Zweiten Weltkriegs, zu einer Panik vor einer "russischen" Invasion führten. Aber auch die Flüchtlinge aus den Ostgebieten, die straks das sozialistische Mitteldeutschland durchquert hatten, um sich in der Bonner Republik niederzulassen, wünschten keine weitere Begegnungen mit den Sowjets.

Nicht nur das. 1957 kommt es zum Streit um eine "Atombewaffnung". Nach dem Willen von Franz Josef Strauß soll die Bundeswehr zwar keine eigenen Atombomben, Nuklearwaffen, doch auf jeden Fall Trägersysteme für die amerikanischen Nuklearsprengköpfe erhalten.

"Natürlich" protestieren angesehene und altbekannte
und inzwischen Nobelpreisträger gewordene deutsche Atomphysiker  - auch Otto Hahn, Max Born, Werner Heisenberg schon aus Imagegründen. 

Die Gesellschaft der damaligen Zeit war noch nicht an die Existenz von Nuklearwaffen gewöhnt, wie es heutzutage ist. Einer Zeit, in der inzwischen immer mehr, keineswegs liberale Staaten, solche Waffen begehren, um ihre diktatorischen Regime gegen jede Art von "Weltpolizei" zu versichern. 

Die Menschen dieser Tage hofften noch oft auf Umkehrbarkeit einmal erreichter technologischer Errungenschaften, und auf "Abschaffung" der Kriege, und forderten folglich "Abschaffung aller Kernwaffen". Man möchte - irgendwie - das Übel weghaben. Der bittere Lernprozeß, mit den Nuklearwaffen zu leben, war noch nicht weit fortgeschritten. Später, 1990, sagte Margaret Thatcher zu Michail Gorbatschow, daß die Menschheit allgemein für ewig Atomwaffen brauche, weil nur so der Horror und Schrecken groß genug sei, keine konventionellen Kriege mehr zu beginnen.

 

In den Tagen und Wochen vor dem 17. Juni 1953, dem Datum der Kulmination des sogenannten Volksaufstandes - protestieren über eine Million Menschen in Ost-Berlin und auf dem Territorium der SBZ, der "DDR" sowohl  friedlich als auch weniger friedlich gegen die politischen und wirtschaftlichen Zustände unter der russischen Besatzung mit ihren deutschen Befehlsempfängern, die die Regierung bildeten. Die "DDR" - eigene kasernierte Volkspolizei (VoPos) und sowjetische Panzer beenden den Versuch einer politischen Teilhabe und Souveränität von Zivilpersonen an der Gestaltung politischer Prozesse in Ostdeutschland ... weitgehend.

"Kampf dem Atomtod" lautete 1958 ein westdeutsches Demonstrationsmotto, an der die oppositionelle SPD, der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB), und etliche pazifische Gruppen und der Evangelische Kirchentagspräsident Niemöller teilnahmen. Aber es war eben zu spät: Die Nuklearwaffen waren erfunden. Und egal, ob man dafür oder dagegen sein möchte: Waren wie der Tod selber ein Teil der Menschenwelt und des Lebens auf der Erde geworden. Nur ein vollständiger Weltfrieden könnte das ändern...

Kirche erfährt überhaupt noch einmal, im freien Westen, auch im Oktober 1962 im Zuge des zweiten vatikanischen Konzils durch Johannes XXIII (Pontifikat 1958 bis 1963) und der Vermittlung dieses Papstes 1962 und 1963 in der Kubakrise eine Renaissance. Der Polnische Papst Johannes Paul II (Pontifikat 1978 bis 2005) wird zur mächtigen Waffe des Westens in der Aushöhlung der autoritären Angststrukturen der sogenannten "sozialistischen" Herrschaft der Kaste der Geheimdienstleute des KGB. Der Ostblock war ja nichts als ein mächtiges militaristisches Geheimdienstkartell, in dem nicht nur das Eigentum, sondern praktisch alles verboten war, außer dem reinen Existieren. Prinzipiell war sogar die improvisierte Lebensführung nicht legal, aber das tolerierte man, ohne Schwarzmarkt und Improvisation wäre der Ostblock noch früher kollabiert.

 

Weiterer Exkurs. Religionen. Sinnstiftende Institutionen oder Ausbremser kultureller und persönlicher Entfaltung?


Kirche als Heimat. Im Laufe des neunzehnten und zwanzigsten Jahrhunderts löst sich die Kirche als bedeutsame abendländische Institution schrittweise auf. Es begann ein schleichender Zersetzungsprozeß kirchlicher Macht und Herrschaft, den man mit teils Reformen der sittlichen Vorschriften, die man den Untertanen machte, teils mit der Hinwendung zum Caritativen bremsen und stoppen wollte. Die uralte Amtskirche war erschaffen worden, die Kaiser zu legitimieren. Einst - gegen Ende der antiken Welt - die spätrömischen, dann die fränkischen, und schließlich die deutschen Kaiser, und am Ende die Kaiser der letzten deutschsprachigen Monarchie der Habsburger über Österreich Ungarn. 

 

Der Fluch des Zwangs zum Zölibat, eine Eskalation der im amtskirchlichen Christentum aus Herrschaftsgründen streng reglementierten Sexualität, war eine der schrecklichsten Kasteiungs - und Marterwerkzeuge innerhalb dieser Institution. Erfüllte Sexualität war, bleibt und ist zu allen Zeiten ein Statussymbol, oft auch ein Zeichen von Macht, auch wenn amtskirchliches Christentum diese Quelle der Vitalität und Macht - über etwa 1500 Jahre hindurch - nach Kräften stigmatisierte und verfluchte. Man kennt diese tiefe Eifersucht auch aus anderen Staatskulten.

 

Der Zölibat wurde und blieb bislang Voraussetzung für die Priesterweihe, die nur Männern vorbehalten ist, war und ist auch verbindlich für Ordens-Schwestern. Immerhin wurden im Abendland keine Eunuchen aufgezogen, anders in den Gottkaisertümern des fernen und nahen Orients, und später auch in Byzanz. 

 

Der Fluch des Zölibats führte in das finale Verhängnis der katholischen Kirche der Gegenwart, als ein großflächiger sexueller, eigentlich wohl bereits wohl mehrhundertjährig andauernder Mißbrauch, die sexuelle Nötigung unzähliger Knaben durch Geistliche, aufflog. 

 

Das versetzte der römischen Amtskirche, die noch bis in die deutsche Nachkriegszeit ein wesentlicher kultureller Pfeiler der Gesellschaft blieb, einen Schlag, der sie im Ansehen all jener Menschen tief sinken ließ, die eben nicht in der Kirche die Instanz erblicken, die dem Einzelnen seinen Stand, seine Kaste streng zuweist. Und ansonsten jede Art von Liebe, Glück, Freiheit, Gerechtigkeit, Freundschaft, Kreativität in ein Jenseits auslagert, was der Mensch sich erst durch das Martyrium des Daseins und final mit dem Tod verdienen muß. 

Faschisten und Mafiapaten freilich war es immer egal, ob ihre geschätzte Kirche in Korruption, Prostitution, Gewalt gegen Kinder und Frauen, Affären sexueller Demütigung und Nötigung verwickelt war, denn die Kirche war die Instanz göttlicher Vergebung für jede Art von Unrecht, Brutalität und Verbrechen. Wenn man zu den Starken, zu den Mächtigen gehörte.

 

Allerdings weisen alle Kulte, die diese Muster einer aus tiefer Eifersucht entstandenen Kasteiung und Kasteiungslehre in sich tragen, solche Sympome auf: Die durch religiöse Lehren oder von jeweiligen "Heiligen Schriften" selbst verdammte Sexualität, die Forderung nach äußerster Selbstkontrolle und der Verzicht auf Freude macht Menschen krank. Besonders, wenn sie sich als Gefangene und quasi Asylsuchende in Klöstern und im geistlichem Stand diesen Lehren vollständig zu unterwerfen haben. Und die Triebe brechen nunmal um so dämonischer durch, je dämonisierter sie in der Vorstellung der Kulte tabuisiert und dargestellt werden.

 

Der Preis für die - unbegriffene - Überlieferung der Mythe der "unbefleckten Empfängnis"!? Die Kirche hätte sich durchgehender und gründlicher öffnen müssen, für den Diskurs der Dialektik von Romantik und Aufklärung, aus dem schließlich zum Beispiel die Psychoanalyse entstand. Wenn man spirituelle Heimat für viele bleiben möchte, wäre das von Vorteil gewesen. Doch dann wäre man eben nicht "Kirche" geblieben.

 

Religion spielt auch in Krieg und Frieden immer noch eine große Rolle. Neue religiöse Schreckensherrschaften etablierten sich im 20. und im 21. Jahrhundert. Aber auch der Niedergang atheistischer Geheimdienst-Diktaturen, die mit marxistischer Ideologie etikettiert, die Menschen gefangenhielten, wurden durch christliche Gegenideologie geärgert, provoziert und zuweilen auch geschwächt. In einer unglaublichen Naivität unterstützten 1979 - 1989 die USA Gotteskrieger ("Mudschahedin"), um dem afghanischem Volk zur Freiheit von der sowjetischen Besatzern zu verhelfen. Die Fanatiker haben seither ihren ganzheitlichen, doch zutiefst zwangsneurotischen Anspruch auf Körper, Seele und Geist einer ganzen Gesellschaft nie wieder hergeben wollen und konnten es auch nicht mehr. Sie mutierten zu den diktatorischen Taliban.

Auch die "DDR" brachte in den 80ern eine Friedensbewegung hervor, die sich in den Kirchen zu Gottesdiensten traf. Die Christen, die sich in der "DDR" von der SED-Regierung unter Beobachtung sahen, hatten nicht immer eine entspannte Daseinsauffassung. Auch sie konnten typisch ideologisierte Verhaltensmuster entwickeln.

 

Ein Hauptproblem religiöser Überlieferung bleibt die stets offene Frage nach der Interpretation der Metaphorik der Bildersprache. Religiöse Bildersprache existiert auch bei ansonstigem Bilderverbot !! Auch der Koran überliefert Varianten mythischer Geschichten und sein Inhalt ist erfüllt mit Metaphern und Bildlichkeit.

Sichten wir die Bildhaftigkeit des katholischen Marienkultus! "Unschuld/ Unbeflecktheit, Empfängnis" kann auf unterschiedlichen Deutungsebenen gesehen werden. 

 

Beispielsweise: "Gefährliche Naivität" oder auch "Immer neue Aufgeschlossenheit gegenüber Ereignissen und den Fragen dazu". Einmal kann man das "Unbefleckte", als das nie zu erreichende "Ideal an sich" verstehen , ein anderes Mal als die Grundlage für fanatische, ja, gewaltsame Einforderung von Makellosigkeit und äußerster Perfektion, etwa in unserer Zeit durch Hindus und Taliban, die in ihrer Ablehnung des Sinnlichen ("Unabhängigkeit des Geistigen von der Materie") der Kirche verwandt sind. 

 

"Jungfräulichkeit" kann aber eben auch schlicht "Unvoreingenommenheit" bedeuten. 

 

Ein emblematisches Bild, frei von jeder sexuellen Intention, von Hintergedanken und negativ konnotierten Assoziationen.

 

Religion ist stets voll der Symbolik und der Bilder. Bilder und Metaphern, die zu jeder Zeit das Beste, dann auch wieder das Schlimmste aus dem menschlichen Wesen hervorzulocken imstande sind. Auch das Künstlerische an sich ist oft Gegenstand der Eifersucht der Religion: Tanzverbote, Verbot weltlicher Musik, Bilderverbote, Bücher-Index und Lese - sowie Bildungsverbote! 

 

Dann jedoch darf Kunst und Bildung wieder der Religion oder religiöser Machtausübung dienen, um die Liturgien zu schaffen, Riten und deren Choreographie zu kréieren, Tempel zu schmücken! Die Geschichten um Göttin, Gott, Götter, Göttinnen sind dann funkelnde Glasperlen menschlichen Ringens um Deutung und Bedeutung, um Sinn und um kulturelle Werte.


Warum ein solcher Exkurs? Weil Religion Krieg und Frieden predigen und stiften kann. Atheisten wenden sich nicht umsonst vollkommen und vollständig von jeder Religion ab. Dazu gäbe es noch sehr viel zu sagen.


Zurück ins Thema:


Papst Johannes XXIII veröffentlichte am 1. April 1963 seine Enzyklika "Pacem in terris" und in dem Konzilsdokument "Gaudium et Spes" von 1965 forderte er und betete er die völlige unbedingte Abschaffung des Krieges!


Während der künftigen Nachrüstungsdebatte um den NATO-Doppelbeschluss (1979–1984) solidarisierte sich Pax Christi ganz mit den politischen Friedensbewegungen.


Doch zuvor streifen wir zumindest kurz noch ein echtes Trauma der Nachkriegszeit. Die Katastrophe des Indochina-Krieges, als Frankreich, welches eigentlich nicht zu den Siegermächten der zweiten Weltkrieges gehörte, unbedingt seine Kolonien im fernen Osten zurückerobern wollte. Und 1946 bis 1956 gegen die vietnamesische Unabhängigkeitsbewegung kämpfte. Ich sage das nicht, weil ich Frankreich den Titel "Siegermacht" nicht gönnen würde, sondern weil damit ein Anachronimus - die Zeit des europäischen Kolonialismus war abgelaufen - sich überkreuzte mit einer neuen machtvollen kommunistisch gelabelten "roten" intendierten Einflußsphäre. Frankreich war 1944 befreit worden, es gab zwar eine engagierte und machtvolle Resistance, doch Frankreich war während der deutschen Besatzung als "Vichy-Frankreich" zu einem deutschen Satelliten geworden, und hierdurch im Weltkrieg gleich doppelt gedemütigt worden.


"Indochina" umfaßt Vietnam, Kambodscha und Laos


Zwar hatten sich das kommunistische China und die UdSSR bereits entzweit, aber als große "rote" Militärmächte fischten sie nach Verbündeten, um ihren Hegemonialraum zu erweitern. Die USA widersetzten sich mit aller Macht gegen die Ausbreitung eines sogenannten Kommunismus oder jeglicher Etablierung sogenannter realsozialistischer Regierungen, und arbeiteten dafür zuweilen mit Faschisten zusammen. Es gab die Dominostein-Theorie. Wer erstmal in kommunistischer Nachbarschaft lebt, wird bald erst unterwandert, dann okkupiert. Und das aus gutem Grund. Denn durchaus verfolgte Moskau eine Politik, seine Staatsgrenzen mit Satellitenstaaten zu puffern. Der internationale Glaube der freien und gebildeten Menschen an die USA, jedoch, gerade bei Friedensbewegten, als die Verteidiger der Freiheit und als internationale Friedensbringer ("Welt-Polizei"), schmolz im Vietnamkrieg, auch international, dramatisch dahin.. Die Erinnerungen an den Schrecken des britischen und us-amerikanischen Bombenkrieges von 1942 bis 1945 auf die Zivilbevölkerung, zur Befreiung Europas von der NS-Herrschaft, erwachte wieder bei vielen Menschen, vornehmlich in Deutschland. Hitlerdeutschland tat das gleiche, und nur aus technischen Gründen warf Deutschland weniger Bombenlast auf englische Städte ab. Die alliierte Vergeltung auf die deutschen Luftangriffe, nun ebenso auf Zivile Strukturen und Bevölkerung sollten den Krieg verkürzen helfen. Hilfreich war das nicht. Daß Deutschland damals Aggressor war, das war natürlich manchen Leuten egal, weil einem die Jacke näher als die Hose ist .. den Bombenkrieg haben viele Deutsche den USA und den Briten nie verziehen.


Nach dem französischen ersten Indochinakrieg kam der zweite, der Bürgerkrieg zwischen dem kommunistisch gelabelten, straff organisiertem, optimistisch gesonnenen Nordvietnam und einem eher dahinsiechenden korrupten Südvietnam, was aber von den USA unterstützt wurde. Hier griff die USA nun immer stärker ein, und entsandte schließlich Bodentruppen.

 

Über die politischen Verworrenheiten und mannigfaltigen Phasen der Drei Indochinakriege kann man sich im Netz  und auf You-Tube, so man möchte, auch auf seriöse Weise, bestens kundigmachen. Hier geht es nur darum, sich in groben Zügen bewußtzumachen, wie sich nach dem Zweiten Weltkrieg der Begriff "Friedensbewegung" und das, was sich selbst als solche verstand, weiterentwickelt hat.


Es gehört praktisch zur Geschichte eines jeden großen, jahrzehnte währenden Krieges, daß der Angreifer oder zumindest der, der ihn eskalieren läßt, glaubt, dieser Krieg sei in wenigen Tagen, spätestens Wochen beendet. Am Ende bombardierten die USA - wahnsinnig geworden - ganz Indochina und konnten dennoch nicht die Widerstandsnester ihrer Gegner ... auslöschen. Es kam immer wieder zu Massakern an der Zivilbevölkerung. Auslöschen? Genau: Völkermord. Erst waren sie die eigentlichen Befreier sovieler Menschen, im zweiten Weltkrieg. Und jetzt? Waren die USA Völkermörder geworden. 


Aber zugleich entstand in den USA eine beeindruckende neue Bürgerrechts-Bewegung, der ein langes Leben beschieden sein sollte, bis, lange Jahre später, durch die Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten, er blieb es von 2017 bis 2021, in den USA wieder vieles kollabierte und zurückgebaut wurde, was damals dem Altersstarrsinn der Betonkopf-Fraktionenen abgerungen worden war. Heute ist die Demokratie in den USA stärker in Gefahr, als zur Zeit kurz vor der Niederlage der USA, als sogar Vorgesetzte der Nationalgarde auf dem Gelände der Kent State University-  Mai 1970 - auf Demonstranten scharf schießen ließen.


Die Kriegsopfer werden auf 1,3 bis über drei Millionen Vietnamesen geschätzt. Zudem starben - nur - sorry, 58.220 US-Soldaten und 5.264 Soldaten ihrer Verbündeten. Man vergleiche nur einmal die Zahlen der Todesopfer. - Ich glaube: Wir verstehen den Verlust eines Menschenlebens aus der westlichen Zivilisation. Weil wir diesen Lebensstil, eine solche Biographie - kennen - . Wir verstehen nicht den kulturellen Inhalt eines fernen asiatischen Menschenlebens, wenn wir nicht selbst einmal in diesem Teil der Welt gewohnt und gelebt haben. Wir begreifen die vietnamesische Opferzahl irgendwie kaum! Wir können es versuchen .. - Darüber hinaus waren viele Menschen dem giftigen Agent Orange ausgesetzt, was laut Rotem Kreuz dazu führte, daß bis zu eine Million Vietnamesen nach dem Krieg behindert wurden oder gesundheitliche Probleme hatten.


Ich will das nicht weiter ausbreiten, jeder kann sich informieren.


Aber die Zäsur des Vietnamkriegs, den die USA verloren geben mußten und verloren haben, hat zu einer ersten Zeitenwende nach dem zweiten Weltkrieg geführt. Die USA sollte ab nun für alle unmenschlichen Taten und menschenrechtswidrigen Handlungen weltweit der Sündenbock sein, zumal man sich in den lateinamerikanischen Ländern auf die Seite neufaschistischer Diktatoren schlug. Der Imageverlust war weiterhin dramatisch.


Die Investition in die Kontrolle über Persien und den Iran ist eine mehrere Abende füllende Geschichte. Seit 1941 übten Briten und Sowjets, einst Verbündete, die Kontrolle im Iran aus, seit 1942 / 1943 waren dort auch US-Truppen stationiert. Wie auch immer: Am 19. August 1953 wurde im Rahmen der US-amerikanisch geführten Operation Ajax Premierminister Mossadegh, der die Ölförderung verstaatlicht hatte, entmachtet und festgenommen. Der Schah wurde wieder als Staatsoberhaupt eingesetzt. Eine Marionetten-Diktatur von Gnaden der USA. Am 16. Januar 1979 floh der Schah aus dem Iran. Dann herrschte Ruholla Musawi Chomeini im Iran bis zu seinem Tod im Juli 1989. Seither ist der Iran eine religions-"stalinistische" Diktatur.



Die spektakulärsten Geschichten des US-Imageverlustes in neuerer Zeit: 

 

- Bündnisgepräche Eisenhowers mit dem faschistischen Diktator "Francisco Franco" im Jahr 1959. Die Diktatur wird für den freien Westen zu salonfähigen Verbündeten.

- Operation SUCCESS in Guatemala 1954. CIA - OP, um den demokratischen Präsidenten Jacobo Arbenz Guzman zu stürzen. Es ging gegen die angedachten Landreformen zugunstebesitzloser Kleinbauern, die der demokratische Guzman anstrebte, um ihnen eine Chance zu geben! Und gegen die Machtfülle der Bananenplantagen-Großgrundbesitzer. Und gegen deren internationale Allianz mit allen faschistoid diktarorischen Regimen in Lateinamerika. Die wollten das freilich nicht, daß sich gegen sie eine Opposition bildete, und fürchteten sozialistische Enteignungen. Das Wort "Bananenrepublik" kommt wohl aus dieser Zeit.

- Richard Nixon beauftragte die CIA, die Regierung des chilenischen Präsidenten Allende zu zerstören. Ein Putsch des Faschisten Augusto Pinochets 1973, die Errichtung eines Terror-Regimes in Chile war die Folge. 

- In Südasien investierten die USA in die Ausbildung und 1977 in die Installation des pakistanischen Militärherrscher und Putschisten Mohammed Zia ul-Haq. Pakistan war strategisch wichtig: Die Sowjets standen seit Ende 1979 in Afghanistan. Die USA pfefferten Milliarden in Pakistans Militär und Wirtschaft.

- In Afrika gab es seltene Erden, reichlich Kupfer und Gold. Diktator Mobutu plünderte im Auftrag der USA das Land Zaire, heute Kongo regelrecht aus! 1965 - 1997. Kongo war erst seit 1960 von Belgien unabhängig. Die unterschiedlichen Epochen der Kolonialherrschaft im Kongo sind in ihrer Grausamkeit und Ignoranz gegenüber dem Land, der Bevölkerung so menschenfeindlich, daß man sich fragt, ob das, was wir unter Menschlichkeit verstehen, wirklich nur eine Ilussion der letzten 200 Jahre "Friedensbewegung" und "Menschenrechtsbewegung" war. 

- Panama, die CIA unterstützte und nutzte den mächtigen Drogenhändler Manuel Noriega, 1983 bis 1989, den sie erst später dann kassierten und einknasteten.

- Nicaragua, CIA - Unterstützung der reaktionären "Contras" gegen die sozialistischen Sandinistas, ab 1981 bis 1990.

- Irak-Sanktionen. 1991 bis 2002. Zuvor unterstützten die USA Saddam Hussein im Irak, auch im Krieg 1980 bis 1988 (Erster Golfkrieg) gegen den Ayatollah Ruholla Khomeini, den "Großvater aller Islamisten", der die USA durch die Geiselnahme 1979 in der US-Botschaft in Teheran furchtbar gedemütigt hatte. Man geht von Millionen Hungertoten im über zwölf Jahre hart sanktionierten Irak aus.

-  Die immensen "Kollateralschäden" des Drohnenkrieges, seit etwa 2000 bis heute: Immer wieder wurden harmlose Zivilisten versehentlich mit Terroristen verwechselt und versehentlich ermordet. Die Reaktionen: Kaltherzige, kühle, halbherzige oder unbeholfene "Bitten um Entschuldigung".


In Ländern des südamerikanischen Kontinents, in denen eine chaotische Durchmischung von Drogenkartellen, kleinerer und größerer Kriegsbosse, die sich auch gern das sozialistische Etikett verpaßten und um die Schaffung einer Ordnung konkurrierten, die Armeen militanter Großgrundbesitzer unterstützte. Dort lebten Menschen in einer Gesellschaftsform des 17. und 18. Jahrhunderts, und hatten noch einen weiten Entwicklungsweg vor sich. Doch die US-Entwicklungshilfe war eher eine nationalegoistische Sicherheitspolitik, zumindest schwerpunktmäßig. Darum solidarisierte sich jetzt die ganze - westdeutsche - alternative Bewegung und auch die westdeutsche Friedensbewegung in den 70ern mit Lateinamerika. Und eben auch mit Fidel Castro und Castros Leuten ...


Der sogenannte "Freiheitskämpfer" aus den Tagen der kubanischen Revolution 1956 bis 1959, eigentlich ein notorischer Massenmörder, der morgens in den Bergen eingefangene Desserteure mit seinem Rasiermesser zu schächten pflegte, der Argentinier Guevara war immerhin Arzt und hatte eine kundige Hand, hängt heute im Kinderzimmer politisch korrekter Rich Kids. Manchmal scheint diese Welt ein Tollhaus zu sein. Castro, Sohn eines Großgrundbesitzers, besaß jetzt ganz Kuba. Man sagte dann dazu, das Privateigentum und das Eigentum an den Produktionsmitteln sei abgeschafft..


- Saddam Hussein wurde unterstützt. Ein absolutes Terror-Regime. Von den USA. Man ließ Saddam Husein 1980 bis 1988 seinen Abnutzungskrieg, den ersten Golfkrieg, gegen den inzwischen islamistischen Iran führen. Wo er Giftgas nutzte, aus Chemikalien westdeutscher Produktion, was ja nach dem Kriegsrecht verboten ist. Wir wissen: Saddam Hussein war - zusätzlich - durch die Unterstützung der USA sehr mächtig geworden. Freilich darf man nicht den Fehler machen, und gewissen politischen Bewegungen im Nahen Osten und im Mittleren Osten keine eigenen Dynamiken zutrauen! Die USA unterstützten Diktatoren, sie installierten sie, meistens, nicht!

 

Daß Saddam Giftgas gegen aufständische Kurden und im Golfkrieg einsetzte, eine Tatsache, führte zu den paranoiden Falschinformation von George (Dabbelju) W. Busch vor dem Kongress, die vom russischen Geheimdienst, der immer in den Krümeln suchte, auf die USA abzulenken, freudig begrüßt wurde. G. W. Busch nutzte seine Giftgas-Lüge, um "mehr Argumente" für seinen Golfkrieg zu haben. War unnötig. Es gab nur einen Grund für diesen Krieg: Daß G.W. Buschs Vater nicht den Golfkrieg zuende geführt hatte, als dies politisch noch mit einem vernünftigen Regimewechsel möglich gewesen wäre, und damit den Auftakt zu einer hirnrissigen Sanktionspolitik herbeigeführt hatte. Jetzt wollte man im Nahen Osten präsenter sein, wagte es aber nicht, den Iran selber anzugreifen.

 

Der furchtbare Krieg gegen Iran von 1980 bis 1988 konnte von Saddam dennoch, trotz Giftgas, nicht gewonnen werden konnte, sondern das ebenso menschenfeindliche Mullahregime der diktatorischen Religionsbonzen wurde noch intensiver durch den kollektiv miteinander geteilten Schmerz befestigt. 

 

Der Wiederaufbau des immer noch mächtigen Irak unter Saddams Herrschaft erforderte größere Geldmengen und Saddam spekulierte auf einen höheren Ölpreis, den Kuweit durchkreuzte. Wir wissen, wie es ausging. Hussein besetzt Kuweit, Zweiter Golfkrieg: USA schlagen Hussein Anfang 1991 vernichtend, lassen ihn jedoch, was sicher ein großer Fehler war, weiterregieren. "Nationbuilding" braucht viele Jahrzehnte, und das Beispiel des besiegten Deutschlands zeigt, daß man mit den früheren Verbrechern gemeinzumachen hat, und Persilscheine vergeben muß, wenn man keine Destabilisierung wünscht!

 

Zu den Auswirkungen der Irak-Sanktionen kann man sagen, daß diese sture Haltung der USA es schließlich für unzählige Menschen - die in den großzügigen Rahmen der demokratischen Gesellschaften inzwischen - menschlich denken - gelernt hatten, unmöglich machten, zu begreifen, was die USA von Terror-Regimen unterscheide

 

Ob es noch nachvollziehbar sei, daß die USA immer noch als Verteidiger der Freien Welt und als führende Streitmacht in der NATO angesehen werden sollen. Man konnte nach den Segnungen des inzwischen sehr lang andauerndem europäischen Friedens, der zudem die Zeit von zwei Weltkriegen und dem großen Holocaust im Osten weit hinter sich gelassen hatte, nicht mehr akzeptieren, daß archaisches Denken und Geopolitik das taktische Verhalten der freien Länder bestimmen sollten: 

 

Hier eine Dritte Welt, in der es eben keine Menschenrechte gibt, dort der Ostblock, die Zweite Welt, wo man nur von Menschenrechten spricht, "immerhin" einen Kommunismus anstrebt, aber die Menschen der Freien Ersten Welt wußten, auch wenn man das oft verdrängte, daß eben Gefängnisse, Irrenhäuser, Arbeitslager im Osten oft noch weiterhin Zentren "politischer Bildung" waren! Und daß eben auch dort "Menschenrechte" etwas anderes zu sein schienen ... und dann kamen die Hochkulturen der Bildung, der freien Rede und der Gedankenfreiheit und des Wohlstands der europäischen und liberalen Traditionen, die eine Erste Welt, eine planetare Oberklasse bildeten?


Die US-amerikanische Rechts- und Moralphilosophin Joy Gordon beschreibt in ihrem Buch „Invisible War - The United States and the Iraq Sanctions“ den Irak unter dem Sanktionsregime der UN-Resolution 661. Eine nahezu totale Wirtschaftblockade. Der Irak verlor 97 Prozent aller Importe und 90 Prozent aller Exporte. Die Bevölkerung des Irak hat in den Neunziger Jahren eine gigantische humanitäre Katastrophe erfahren. Die Zahl der Toten ist nur zu erahnen. Manche Studien sprechen bei Kindern und Säuglingen von einer Übersterblichkeit von etwa einer halben Million, andere kommen sogar auf 800 000 bis zu einer Million. Hochrangige UN-Mitarbeiter, im Irak tätige NGOs und die Regierungen vieler Länder protestierten gegen die unmenschlichen Sanktionsbedingungen und legten aus Protest ihre Ämter nieder. Trotzdem wurden die Sanktionen sechs Jahre lang mit unverminderter Härte fortgesetzt. Die erste Phase ging 1990 bis 1996. Dennoch blieben sie nach 1996 weitgehend bis 2002 bestehen. Damit hatten die USA endgültig ihr Image als Verteidiger der Freiheit verspielt.


Deutschland hatte leider nach dem zweiten Weltkrieg kaum eine Chance auf eine geistig freie und unabhängige Friedensbewegung. Warum? Der Kalte Krieg setzte ein. Und de war bereits ein Propagandakrieg, mit immer weiter sich perfektionierenden Methoden. Der Osten kaperte den Idealismus der jungen Menschen. Er packte sie beim Gerechtigkeitssinn, und manipulierte sie, indem er ihr Gewissen erpresste...

 

Viele junge Menschen in der freien Ersten Welt sahen - wohlwollend und gutgläubig - die realsozialistische Sowjetunion und alle ihre Satelliten-Staaten, aber auch Castros Kuba und die Chinesische Kommunistische Volksrepublik einem Marxismus, daher aber eben auch - europäischen (!!) - Werten einer Humanistischen Weltanschauung anverpflichtet. Staaten, die für absolute Gleichheit aller Menschen und für eine bedingungslose internationale Völkerverständigung eintraten! Falls es Kritikpunkte gab, lag das daran, daß man nocht nicht perfekt und "noch nicht so weit" war, und vor allem, daß "die bei uns im Westen das alles sowieso verzerren und nichts davon wissen wollen. Das sind Kapitalisten, die uns mit Konsumterror regieren, und nur auf Profite aus sind!"


Die geschichtliche Last überforderte und entzweite in einem unglaublich intensiven Generationenkonflikt Eltern und Großeltern, die aktiv noch am Krieg teilgenommen hatten, und deren Kinder, die es fast sämtlich als "Protestgeneration" in K-Gruppen zog, wo man sich exotisch gab, in Wirklichkeit aber politdogmatischer Engherzigkeit gepaart mit Freude an Haß und Umsturz .. untertan war. Politspießer, die meisten. 

 

Außer Kirche - hier -  oder Marxismus Leninismus oder Maobibeln - da - fand der Mensch, der sich, alternativ zum kleinbürgerlichen Meinungs-Korridor weiterbilden, kommunikativ betätigen wollte, kaum eine Orientierung. Das immer häufiger zu Werbezwecken genutzte exotische Erscheinungsbild langhaariger Leute versprach zwar Neues und Andersartiges, aber das blieb oft ein Traum. Der bundesdeutsche Politspießer, auch fast alle "68er" waren jugendliche Wutbürger, zuweilen bösartige und grandige Kleinbürger mit langen Haaren. Dazwischen finden sich natürlich echte individuelle Persönlichkeiten. Aber wer hatte denn das Glück ... auf die zu stoßen?  


Am 7. Dezember 1970 wird der Warschauer Vertrag unterzeichnet. Westdeutschland gibt den Anspruch auf die Alleinvertretung aller Deutschen auf. Verzicht auf die deutschen Ostgebiete. Kniefall Willy Brandts.


Erst in der Bewegung der Grünen Ende der 1970er Jahre gab etwas Luft, etwas Raum und die Verpflichtung westdeutscher Gesellschaftskritiker zum organisiertem Klassenkampf, der ja vom SED-Regime quasi erwartet wurde, und damit auch von Moskau, lastete nicht indirekt auf dieser Bewegung. 


Doch da man sich mangels verbindender Ideologie ab nun mit Spiritualität, esoterischen Geheimlehren und indischen Heilanden befasste, - Ramana Maharshi, Jiddu Krishnamurti, Aurobindo Ghose, Bhaktivedanta Swami Prabhupada ("Hare Krishna"), der provozierende Philosoph Chandra Mohan Jain, der sich Baghwan nannte,  - da klopfte auch hier wieder ... das 19. Jahrhundert an die Tür, mit all jenen vor-nationalsozialistischen und völkischen Gesinnungen, freilich erst gut verborgen im Rucksack, Helena Petrovna Blavatsky wurde wieder gelesen, mit Josef Beuys und dem Kollegium Humanum erlebte Steiners Anthroposophie und die Waldorfschule für Ökofreak-Kinder ein Comeback, die schließlich bei den sich sehr avantgard wähnenden Ökojüngern und Neuschamanen eine Denke zurückbrachten, die an die Amischen gemahnte, aber auch mit all der Rückständigkeit, Zucht und überholten biedermaierhaften Sittlichkeit und Moral die ausgeprägte Veranlagung zu einem - noch verhülltem - Konservatismus besaß. Konservativer und bockiger, als die CSU des vermeintlich politischen Gegners Franz Josef Strauß.

 

Man nahm Zuflucht zu magischen Techniken von MacGregor Mathers' "Golden Dawn" und forschte in Aleister Crowleys Nachlaß nach Methoden, um abseits des oft engstirnig müsamen  gesellschaftlichen Wertekorridors entweder Privatgelehrter zu werden, oder mächtige magische Fürstenbündnisse zu begründen, ganz nach der Manier des neunzehnten Jahrhunderts. Man übersah geflissentlich, daß sich die westliche Gesellschaft, wenn auch zögerlich, und sehr langsam, zu einer Freiheitsgesellschaft mauserte. Doch mancher suchte Macht, wolle beeindrucken, wollte einfach gefürchtet werden.. 


Es gab immer diese Kurven, die zu kriegen waren, echte Prüfungen, und man darf getrost sagen: Die meisten konnten sie gar nicht bemeistern. Nach zwei Weltkriegen trieben gewaltige erratische Blöcke, Trümmer unzähliger Friedenskonzepte, Trümmer alternativer Weltanschauungen, Trümmer des "um höhere Andersartigkeit" ringenden Kulturpessimismus durch die intellektuell geistige Landschaft der 60er und 70er Jahre, wer sollte, wer konnte das sichten, fassen, bewältigen ?? ... 

Aber manche Biographie endete so in einer Sackgasse. In irgendeiner Weise. Mal psychisch (Durchgeknallte Freaks, die heute mindestens jede zweite Verschwörungstheorie glauben), mal geistig (Betonköpfe, zugeknöpfte Politdogmatiker), oder auch in...  existenzieller Armut.


Wenn wir heute das Wort "Friedensbewegung" hören, erinnern wir uns an demonstrierende Menschenmassen, obwohl die Menschenmassen der eher kommerziellen Loveparade längst das bierernste Demonstrieren ersteinmal relativiert haben. Erinnern wir uns: Im 19. Jahrhundert waren Friedensbewegte Menschen einflußreiche Aristokraten, kluge Rechtsanwälte, kühl kalkulierende Geschäftsleute und aufopferungswillige Ärzte und Krankenpflegerinnen an der Front oder in überbelegten Lazaretten.


Als dann der Eiserne Vorhang nach 1990 Geschichte war, erlosch die Mode, für etwas auf die Straße zu gehen, erst einmal ganz. Es gab dann kurzfristig eine Occupy-Wallstreet-Bewegung, Ende 2011, und schließlich die Friday's for Future Bewegung, die die Massenaufläufe in den Straßen von Großstädten wieder als Mittel der Kommunikation und "Heerschau" nutze. "Heerschau"? Nun, eine Massendemonstration in den Straßen von Großstädten bedeutet: Schaut, wieviele wir sind!" Die Gegner der Bewegung sollen die Menschenmassen sehen, und die Freunde, Anhänger dieser Bewegung auch.


Da sagt dann die Polizei immer, daß es viel weniger gewesen seien, und die Veranstalter schwören, daß es mindestens viermal soviele waren, wie die Polizei gezählt haben will. Früher hätte ich gesagt, die ware Zahl liegt zwischendrin, heute glaube ich, die Polizei liegt oft richtig, sie muß mit nüchternen Zahlen operieren. Die Polizei ist eben nicht "Exekutionsorgan der Gegner des Volkes" oder "der Handlanger eines Systems", wie es mancher Freizeitrebell gerne hätte.

 

Welche Institutionen, die aus dem Wirken der "Väter und Mütter" der alten Friedensbewegungen hervorgegangen sind, und heute aus unserem politischen Denken nicht mehr wegzudenken, gibt es denn, in groben Zügen freilich? Institutionen, die in Kants Schrift "Zum Ewigen Frieden", erschienen 1795, noch als optimistische Zukunftsmusik, vielleicht gar als Utopie empfunden worden waren?

 

- Der UN-Sicherheitsrat. Sitz in New York City im UN - Hauptquartier. Erste Sitzung am 17. Januar 1946. Dazu das Büro der Vereinten Nationen in Genf.

 

- Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte. (EGMR). Seit 1959 in Straßburg.


- Der Internationale Gerichtshof. (IGH). Sitz im Friedenspalast in Den Haag. Schon seit 1920 gab es einen Ständigen Internationalen Gerichtshof, auch bereits in Den Haag.


Verträge, Konferenzen und laufende Gespräche:

 

- Der Atomwaffensperrvertrag – offiziell Vertrag über die Nichtverbreitung von Kernwaffen – wurde 1968 von Großbritannien, den USA und der Sowjetunion unterzeichnet und 1970 ratifiziert.

Die - offiziellen - Siegermächte des Zweiten Weltkriegs waren, Frankreich, Großbritannien, USA, UdSSR, hatten bereits vor 1967 eine Atombombe gezündet. Auch China (1964). Damit waren diese Staaten befugt, Atomwaffen zu besitzen. Wären die späteren Ostblockstaaten nicht von Stalin in den Warschauer Pakt einbezogen worden, wären auch auch sie grundsätzlich Siegermächte geworden.

Die Einhaltung dieses Atomwaffensperrvertrags wird von der Internationale Atomenergie-Organisation (IAEO) kontrolliert. Das betrifft dann auch sämtliche kerntechnischen Anlagen weltweit. Wie eine Art Gesundheitsamt führt diese Behörde auch unangemeldete Kontrollen durch, wozu sie durch ein Zusatzprotokolll im Vertrag legitimiert ist. So ist dieses Zusatzprotokoll in erheblich weniger Staaten (in hundertneununddreißig) inkraft, als der Grundvertragsinhalt.

Im Jahr 2015 gibt es bereits hunderteinundneunzig Vertragsstaaten. Jedem Mitglied steht ein unveräußerliches Recht auf ein eigenes ziviles Atomprogramm
(Kernenergie, Röntgengeräte usw.) zu.

Um ein Kernwaffenprogramm zu haben, tritt man entweder aus dem Sperrvertrag wieder aus, wie Nordkorea, oder tritt, wie Pakistan und Indien, nie bei.

 

- Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (KSZE): Helmut Schmidt (BRD, SPD), Erich Honecker (DDR, SED), Gerald Ford (USA, Republikaner), Bruno Kreisky (Österreich, SPÖ), Leonid Breschnew (UdSSR, KPdSU) waren neben weiteren zahlreichen Staaten im seligen Jahr 1975 Unterzeichner der immens wichtigen KSZE - Schlußakte in Helsinki ! 35 Staaten, alle europäischen Nationen, außer Albanien und Andorra, die später auch noch beitraten. Themen, die verhandelt wurden, waren Unveränderlichkeit der Grenzen, Freizügigkeit (!), Menschenrechte. Es ging um die Enthaltung von Androhung von Gewalt. Zusammenarbeit und Grundlagen für friedliche Regelungen von Streitfragen. Prinzip der Nichteinmischung und Gegenseitige Manöverbeobachtungen bezüglich der Streitkräfte, um Schritte in Richtung militärischer Transparenz zu wagen. Eine bedeutender Schritt der konventionellen Entspannungspolitik im Kalten Krieg! Ganz in der Manier der "Mütter und Väter" der Friedensbewegung des 19. Jahrhundersts und Kants Manifest "Zum Ewigen Frieden". Anstoß zu diesem Unterfangen gaben die Staaten des Warschauer Paktes. Es war ein Versuch, auf friedlichen Wege die nach 1945 geschaffenen Verhältnisse zu stabilisieren. Man kann durchaus auch den Wunsch der Sowjets erblicken, definitiv nicht mehr weiter westlich expandieren zu wollen. 

 

- Aus den KSZE-Treffen gingen nach dem Kalten Krieg 1995 die OSZE - Treffen hervor, bestehend aus allen europäischen Ländern, auch den GUS - Staaten, den Nachfolgestaaten der Sowjetunion, den USA und Kanada. 2012 trat die Mongolei bei, so sind jetzt 57 Staaten beteiligt.


In der NATO - Rußland Grundakte über Gegenseitige Beziehungen, Zusammenarbeit und Sicherheit zwischen der Nordatlantikvertrags-Organisation und der Russischen Föderation von 1997 stimmte ein Rußland, - was nicht mit der vorherigen Sowjetunion identisch ist - , der uneingeschränkten Souveränität der ehemaligen Warschauer Pakt - Staaten und allen einstigen Mitgliedstaaten der Sowjetunion zu. Die parallel in den OSZE - Gesprächskonferenzen verlaufenden Aktivitäten waren hierdurch nicht verändert, eingeschränkt, oder erweitert worden.

 

- Am 26. Mai 1972 unterzeichneten Richard Nixon (USA) und Leonid Breschnew (UdSSR) einen Vertrag zur Begrenzung von Raketenabwehrsystemen (ABM-Vertrag, Anti-Ballistic Missile Treaty). Der Vertrag sollte zeitlich für die Ewigkeit gelten, unbegrenzt sein. Und im Kalten Krieg hatte ziemlich jeder das Gefühl: Das geht wohl für immer so weiter. "Vielleicht ändert sich die Welt in 100 oder 150 Jahren noch einmal.", so dachte man im Kalten Krieg, vor allem angesichts der grauen, monolithischen Militärdiktaturen der UdSSR und des kommunistischen Chinas, in der der Staat ein großer Geheimdienst, die Länder Völkergefängnisse voller Arbeitslager waren. 

Viele Diktaturen besaßen und besitzen Nuklearwaffen, um ihrer ohnmenschlichen Gewalt Ewigkeitswert zu verleihen. So war jeder vernünftige und gesunde Mensch der freien Welt dankbar, daß aus diesen Betonbunkern, eingegrenzt mit elektrisch geladenen Stacheldrahtzäunen, Gräben, Minenfeldern und Wachtürmen Impulse des Friedenswillens signalisiert wurden.

Beide Militärmächte, USA und UdSSR "verpflichteten" sich, doch sie hielten sich auch beidseitig daran (!!), ihre Verteidigungssysteme zu begrenzen und sich freiwillig verwundbarer zu machen.

Jede der beiden Militärmächte, die der freien Welt, und die der eingeknasteten Völker, würden mangels flächendeckenden Schutzes vor den feindlichen Raketen einen vernichtenden Gegenangriff riskieren. Die Furcht vor diesem Gegenangriff nannte mancher "Gleichgewicht des Schreckens", und dieser Horror war die einzige Garantie für einen Weltfrieden dann, wenn möglichst wenige Staaten Atomwaffen besitzen würden!

Außerdem begann man auch zögerlich über die Begrenzung von Offensivwaffen nachzudenken, und traf für einen Übergangszustand hierzu weitere Vereinbarungen. Höchstgrenzen wurden vereinbart, und zwar für atomwaffenfähige Interkontinentalraketen (Intercontinental Ballistic Missile, ICBM) und seegestützte Raketen (Submarine-Launched Ballistic Missile, SLBM) und landgestützter Raketen. Dieser Vertrag wurde SALT-I-Abkommen genannt.


- USA und Sowjetunion einigen sich am 18. Juni 1979 auf den SALT II - Vertrag. Jimmy Carter und Leonid Breschnew unterzeichnen den Vertrag. Der Besitz nuklearer Trägersysteme soll begrenzt werden. Das war das Resultat zuvoriger gemeinsamer, entspannungspolitischer Gespräche. Strategic Arms Limitation Talks. Diese Gespräche liefen bereits seit dem November 1969 in Helsinki, im von den Sowjets in eine besondere Art von Neutralität gezwungenen Finnland.

 

Interessant ist, daß der amerikanische Senat nie seine Zustimmung zu dieser SALT Vereinbarung gab. Carter war eben ein Demokrat, im Senat waren die Republikaner. Der Gegensatz zwischen Demokraten und Republikanern war in den USA immer extrem. Es gibt in Deutschland keine Parallele hierzu, denn SPD und CDU zur Zeit der westdeutsch - bundesrepublikanischen Klassik von der Adenauerzeit bis zur zweiten Amtszeit Helmut Kohls sind im Vergleich zum Abgrund zwischen US-Demokraten und US-Republikanern fast schon "ein -  und dieselbe Partei". Das hat unter anderem mit dem religiösen Extremismus in den Staaten zu tun, die hier geschichtlich enorm durch paranoide Prüderie und irrationale Religiosität belastet sind. 

 

Man denke an den "Kreationismus" und an das fanatische Klammern an ein pauschales Waffenrecht für alle, immer wieder werden zahlreich Menschen erschossen, bei gleichzeitigem Kampf um ein totales Abtreibungsverbot. Unter Jimmy Carter blockierte der Senat wegen eines Abtreibungsgesetzes 57 Tage die Regierung. 

 

Es bestand bei den Republikanern immer schon die Gefahr einer Radikalisierung, anstelle eines gesunden Konservatismus. 

Jimmy Carter (Präsident von 1977 - 1981) wurde 1981 von Ronald Reagan abgelöst, der mit dem "Star-Wars" - Programm der Sowjetunion einen tüchtigen Schrecken einjagte. In einer strategischen Verteidigungs-Initiative (Strategic Defense Initiative, SDI) drohte Reagan der UdSSR, im Weltall einen "Iron Dome" gegen sämtliche sowjetische Nuklearwaffen zu installieren.

Ein mit Satelliten-Systemen konzertierte systematische Raketenabwehr, die einen Krieg gegen diese Nuklear-Diktatur für den Westen wieder gewinnbar machen würde.

Das ganze war weitgehend ein Spiel mit leeren Karten, denn die Kosten für die absolut nicht ausgereiften Technologien wären sogar für die damalige USA furchtbar hoch ausgefallen.

Durch einen Appell des deutschen damaligen Kanzlers Helmut Schmidt an Jimmy Carter wurde Ende der 70er Jahre eine riesige Rüstungsdebatte / Abrüstungsdebatte losgetreten, die zur Selbstüberschätzung der neuen Friedensbewegung beitrug. Der "Anti-USA-Bewegung", wie man sie nennen könnte, da sie auf dem östlichen Auge blind war.

- Der Doppelbeschluss der NATO wurde am 12. Dezember 1979 verkündet und enthielt zwei Komponenten - :

1.) Die NATO kündigte an, neue, mit Atomsprengköpfen bestückte Mittelstreckenraketen vom Typ Pershing II, und Marschflugkörper, in Westeuropa in Stellung zu bringen.

2.) Dringende Bitte der NATO um bilaterale Verhandlungen über INF, über Intermediate Nuclear Forces. Über Mittelstreckenwaffen. Auch über die damals berüchtigten Cruise Misseles.

Die NATO begründete einen solchen Schritt mit der Notwendigkeit einer Modernisierung bei der atomaren Abschreckung, durch die zuvorige Stationierung der sowjetischen SS-20.

Die sowjetische SS-20, eine gewaltige Feststoffrakete, konnte drei unabhängig voneinander steuerbare Atomsprengköpfe tragen.

Als die Nato ihren Doppelbeschluss fasste, war, laut der Zeitung WELT, mit den hochmodernen (und damit zuverlässigen) Raketen eine Zerstörungskraft auf Westeuropa gerichtet, die fast 5000 Hiroshima-Bomben entsprach.

Kanzler Helmut Schmidt, so weiter die WELT, habe die US-Regierung unter Präsident Jimmy Carter drängen müssen, diese Bedrohung ernst zu nehmen. Denn Carter war zur selben Zeit am amerikanisch-sowjetischen Rüstungsbegrenzungs-abkommen Salt II interessiert, das sich auf Waffen bezog, die auf die USA zielten:

Langstreckenraketen und Bomber, sowie Flugkörper, die von U-Booten vor der US-Küste aus hätten abgefeuert werden können.

Mittelstreckensysteme wie die SS-20 schienen dagegen Nordamerika nicht direkt zu gefährden.

Diese Entscheidung wurde Helmut Schmidt zum zusätzlichen Verhängnis, denn die SPD, inklusive Willy Brandt, sprachen sich gegen die Aufrüstung aus, die jedoch im Endeffekt die Kräfte Sowjetunion überspannen sollte. !!!

Udo Lindenberg  konnte 25. Oktober 1983 ein Konzert im Palast der Republik in Ost-Berlin geben, es sollte sein einziges bleiben, denn:

Udo Lindenberg erwähnte, entgegen der Anweisungen, die er von der SED erhalten hatte, die SS-20 Raketen, nicht bloß die Cruise Misseles und die Mittelstreckenraketen des Westens.

Wo doch jede Rüstungshandlung des Ostens "Friedensbewegte Friedenssicherung" sei.

Es war dem insbesondere sowjetischen Osten längst gelungen, im Westen, und gerade in Westdeutschland den gedanklichen Reflex zu installieren daß das Wort "Krieg" bald ein Synonym für "USA" war. So wird das in Familien und Organisationen, Cliquen auch bis heute gefordert. Es fällt unter die Benimmregeln !!

Dazu hatten die USA freilich durch die enormen Imageverluste und moralischen Niederlagen in ihren kriegerischen Unternehmungen leider selbst mit beigetragen.

Den Sowjets freilich konnte das nur hochwillkommen sein, um von den eigenen Mißständenabzulenken.

Auch unter Breschnew und Andropow waren die Arbeitslager ein Bestandteil des Systems. Es herrschte Mangelversorgung, kompensiert durch einen extra hierfür verschwiegen geduldeten Schwarzmarkt. Kontakte zum organisierten Verbrechen im Westen war ein wesentlicher Zug des Sowjet-Imperiums ("Feind-Destabilisierung" nannte sich das).

Nur der Terror der Stalinzeit war immer mehr aus dem Alltag verschwunden und man lebte sicherer, auch wenn man besser nicht immer frei sprach und offen konstruktiv kritisch dachte.

Ich weiß es selbst noch: Man schämte sich, wenn man dem Osten "Kriegswilligkeit" und Aufrüstigungsbereitschaft unterstellte. Da wurde aufgepaßt. Im Westen !!

Da gab es Druck, in allen möglichen Szenen, ob "Spirituell", oder "Öko" oder "Sozialistisch", oder "Anti-Akw": Krieg? Aufrüstungspläne? Immer USA.

Es gab so etwas wie gegenseitige Soziale Kontrolle.

Und was besonders unangenehm war: Man wurde oft stillschweigend, doch nachdrücklich aufgefordert, die USA zu hassen. Dazu wurde auf deren Beteiligung an der Ausrottung der Indianer verwiesen.

"Indianer = Planet Erde, Natur" gegen "USA = "Raubbau an der Schöpfung, Verfechter des Weltuntergangs".

Dazu wurde ein Bewußtsein eingefordert, was einen Kriegszustand suggerieren sollte. Man wurde aufgefordert, paranoid zu sein. Als lebte man in keiner Demokratie! Sondern in einer "kapitalistischen Diktatur." "System-Feindschaft" als Pflicht!

Die Protest-Szene war fanatisch, jeder Alpha dort manipulierte die Naiven und Harmloseren. Und immer wieder hörte man dazu Schallplatten der us-amerikanischen oder britischen Musikindustrie.

Musik, die die normalen Menschen im Osten, wenn sie nicht zur dünnen Schicht der Nomenklatura gehörten, prinzipiell nicht einmal summen oder pfeifen durften.

Der Krefelder Appell, der mithilfe von Mitarbeitern der SED in Absprache mit dem KGB verfaßt worden war, wurde von vier Millionen Deutschen unterzeichnet.

Das Besondere: Die SS-20 wurden nicht erwähnt. Die USA, nach dem Vietnamkrieg und den zweifelhaften Südamerika-Kontakten, längst internationaler Sündenbock "hielten sich", so sagte man sich, "eine NATO"- unter dem Vorwandt eines "Verteidigungsbündnisses" nur, um ihre Hegemonialmacht zu festigen.

Es wurde nicht mehr unterschieden zwischen dem Zwangsbündnis des Warschauer Paktes und einer Schutzgemeinschaft gegen Angriffskriege, wie es die NATO war ... und ist!

Die Nato selbst hingegen forderte also bilaterale Verhandlungen der beiden damaligen Supermächte über die Begrenzung ihrer atomaren Mittelstreckenraketen in Europa mit einer Reichweite zwischen 1000 und 5500 km in Europa. Dabei wurden die französischen und ein Teil der britischen Atomraketen nicht mitgezählt.

Die Genfer Verhandlungen im November 1982 scheiterten. Mehrere NATO-Staaten lehnten die geplante Aufstellung ab. In manchen Staaten gab es dazu Volksabstimmungen.

Eine Abgeordnetenmehrheit des Deutschen Bundestages stimmte ihr am 22. November 1983 jedoch zu. Ab Dezember 1983 wurden die neuen Atomraketen aufgestellt.

Ab 1985 bot Michail Gorbatschow jedoch die atomare Abrüstung an. 1987 vereinbarten die USA und die Sowjetunion den INF-Vertrag. Abzug, Verschrottung und Verbot der Herstellung landgestützten Flugkörper mit Reichweiten von 500 bis 5500 km und ihrer Trägersysteme.

Mai 1991 gab es den Vertrag. In diese Zeit fällt die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl im April 1986.

Gorbatschow wurde Mißmanagement und Verschleierung vorgeworfen, was er selber bestritt: Er selbst wäre von seinen Untergegeben "falsch informiert" gewesen.

Dieser Vertrag geht auf Völkerrechts-Konstruktionen der - ich nenne sie - alten Friedensbewegungen und Friedensgesellschaften des 19. Jahrhunderts zurück, die nämlich institutionelle Rahmen erschuf, statt auf der Straße zu in Sprechchören zu singen und zu feiern.  

Und alle Völkerrechts-Institutionen gründen in der Bestrebungen aus der Zeit noch vor dem ersten Weltkrieg. Das nenne ich "Tradition der alten Friedensbewegung". Sie hat mit der außerparlamentarisch sowjetisierten Anti - USA - Bewegung in ihren Prinzipien wenig gemein.

Die hoch emotionalisierten Friedensbewegungen mit ihren Massen-Partys, wo man Ronald Reagan, Margarete Thatcher, Bush senior und Jimmy Carter und Helmut Schmidt verarschte und als Faschings-Schwellköpfe mitlaufen ließ, wo die sowjetischen Machthaber nicht vorkamen, rechnen sich bis heute selbst diesen Abrüstungsvertrag an.

Den INF-Vertrag. Abzug, Verschrottung und Verbot der Herstellung landgestützten Flugkörper mit Reichweiten von 500 bis 5500 km und ihrer Trägersysteme.

Dabei waren sie es, die Initiatoren des Krefelder Appells, die verhindern wollten, daß das Sowjetsystem an die Grenzen seiner damaligen Aufrüstungsfähigkeit gebracht wurde und daß der Westen angemessen auf die Drohung der sowjetischen Mittelstreckenraketen reagiere. -

Mittelstreckenwaffen, ... deren neueren Varianten heute Putin längst wieder, unter anderem bei Königsberg in Stellung gebracht hat.



Am 19. Oktober 1992 wurden die Leichen von Petra Kelly und Gert Bastian gefunden, in einem Reihenhäuschen bei Bonn. Beide waren prominente deutsche Friedensaktivisten und Menschenrechtspolitiker. Der tragische Tod von Petra Kelly, die - höchstwahrscheinlich - Opfer eines erweiterten Suizids ihres Lebensgefährten Gert Bastian und politischen Mitstreiters geworden war, ist ein Kulminationspunkt, der, wenn man die Hintergründe betrachtet, gnadenlos offenlegen kann, daß die Grünen keine Partei von Heiligen war. Ich sage das ohne jede Genugtuung. Immerhin wollte man doch endlich alles besser machen, und nicht mehr tatenlos dem Lauf der Zeiten zuschauen, oder pragmatisch einfach mitmachen, und mit dem Strom schwimmen. Das nutzen, was bereits gegeben ist.


Um welche Hintergründe ging es? Petra Kelly hatte einen absoluten Burn out, und Gert Bastian ebenso, letzterer, Bastian, war der Situation, auch durch sein physisches Alter, wohl gar nicht mehr gewachsen. Ich habe gesehen, daß auch Elisabeth Schwarzer darüber schrieb. Ohne mich im geringsten mit Schwarzers Recherche und Buch befaßt zu haben, vermute ich sicher das gleiche, was wahrscheinlich auch Frau Schwarzer vermutet hat. Das Männerbild, was Gert Bastians Persönlichkeit prägte, und das Beziehungsschema, nach welchen beide lebten: Er hatte den Anspruch, Tröster und Beschützer sein zu wollen, sie suchte eine solche Vaterfigur, aber sie suchte sie in Ambivalenz zu ihrem eigenen, sehr selbstbewußten, freiheitsliebenden, intellektuellen Wesen...

Heute weiß man auch, daß Bastian StaSi-Kontakte hatte, was den Stress, unter dem er eh immer stand, verstärkt haben mag.

 

Was die Grünen umtrieb, war die damalige Debatte, warum in Westdeutschland denn keine Direkte Demokratie möglich sei. Man fragte sich, ob die Alliierten Westmächte dagegen seien, weil "das Volk" in der Zeit des Nationalsozialimus gezeigt habe, "daß auf die Deutschen kein Verlaß" sei? Warum gebe es keine Volksabstimmungen, wie in der Schweiz? Sei nicht jede Partei nicht bereits in sich eine totalitaristische Einheit? Parteiräson, Unterordnungs-Prinzip, Vertretung von Partikularinteressen einzelner Gesellschaftsgruppen führten dazu, daß schließlich die Parlamentarier zu Lobbyisten der Mächtigsten würden. Sprich: Der Spekulanten. Des Kapitals. Viele "fundamentalistische" Grünen verstanden sich, als Partei, daher "nur als ein Kompromiß" mit "dem System". Wenn Deutschland erst eine Basisdemokratie sei, würde das Vehikel einer Partei nicht mehr nötig sein. Viele Grüne waren sich einig: "Volksentscheide müssen her. Wie es die Schweiz uns seit langem vorlebt!"

 

Die Vorteile einer sogenannten repräsentativen Demokratie verstanden die Grünen noch nicht. Daß direkte Volksentscheide einen diktatorischen Entgültigkeits-Zwang ausüben können. Etwa eine "Wiedereinführung der Todesstrafe?", oder in neuerer Zeit der Austritt von Nationen aus im Prinzip vorteilhaften Bündnisverträgen, nur weil eine Wählergruppe mobilisiert wird, im Fall des Brexit die verbitterten älteren Leute, die andere Wählergruppe zuhause bleibt, die optimistische Jugend im Fall des Brexit, sah man nicht wirklich und nur ungern voraus.


Die verbohrten basisdemokratischen Vorschriften der Grünen waren gut gemeint, lähmten aber in all ihren Abstimmungsverfahren und rotierenden Vorständen nicht nur die Handlungsfähigkeit, sondern boten Möglichkeiten für widerwärtige ziegenbockige Intrigen, wo man sich immerzu gegenseitig eins auswischen konnte, indem man sich verweigerte und Mit-Intriganten um sich scharte, und: Das zehrte an den Kräften. Nach den mehrstündigen innerparteilichen Sitzungen, wovon die Hälfte der Zeit die Aussöhnung zerstrittener Mitglieder beanspruchte, bis zu drei, vier Stunden, bevor es zur eigentlichen Sache ging, sei Bastian, ein älterer Mann, oft vollkommen fertig gewesen. Und Petra Kelly, im außerparlamentarischen Auftreten eine charismatische Person, auf Demos, in Bürgergesprächsrunden, soll im Bundestag plötzlich einfach verblasst sein, weil hier nicht immer glanzvolle Reden, sondern langweilige Sitzungen mit trockenen  Besprechungen in den Büros den Alltag dort dominierten.


"1980 initiierte er" Bastian" zusammen mit Josef Weber den „Krefelder Appell“ gegen die Stationierung neuer Atomraketen in Europa. Seine Gegner warfen ihm vor, dass sein Auftreten gegen atomare Mittelstreckenraketen der NATO nicht glaubwürdig sei. Es stehe in eklatantem Widerspruch zu seinem Verhalten als Kommandeur der 12. Panzerdivision, wo er kurz vor seinem Ausscheiden aus der Bundeswehr noch Manöver geleitet hatte, bei denen der Einsatz von Atomwaffen geübt worden war. Andere Vorwürfe gingen dahin, das plötzliche Auftreten des ehrgeizigen Bastian als Atomwaffengegner sei auf mangelnde weitere Karriereperspektiven in der Bundeswehr und seine bevorstehende Pensionierung wegen Erreichens der Altersgrenze zurückzuführen." schreibt Wikipedia über Gert Bastian.


Die Grünen, die sich Ende der 1970er gründeten (10. Juni 1979. Friedrich-Ebert-Allee 120 in Bonn), und zu Beginn der 80er Jahre zur nicht mehr wegzudenkenden politischen Kraft pubertierten, wollten eine überkommene Vorstellung von Realpolitik aufbrechen. 

 

Wie konnte nach dem zweiten Weltkrieg, in dem die deutsche nationalsozialistische Herrschaft nur durch Krieg überwunden werden konnte, der Verteidigungskrieg so sehr in Verruf geraten, daß die neue Friedensbewegung sich durch Selbsterziehung zutiefst überzeugen wollte, jedes Argument einer bewaffneten Selbstverteidigung zurückzuweisen? Gerade die Grünen in ihren Anfängen frönten in disziplinierter Selbstkontrolle einem totalen Pazifismus. Er wurde irrational und nahm die Züge einer Religion an.

 

Denken wir an den üblen, doch ambivalenten Ruf der USA, die immer noch, und zwar nicht ideologisch, sondern aufgrund ihrer äußerst realen Handlungen, Rüstungs-Tätigkeiten, Manöver, Truppen-Stationierungen Schutzmacht der Demokratischen Welt und der Freiheit waren: 

 

Sie hatten Westdeutschland die Demokratie gebracht. Und die westdeutsche, gerade die "alternative" Subkultur war durch Popmusik, Pop-Literatur und US-Plattenindustrie, alternativem Lebensstil eng mit "der Szene" in den USA kulturell unglaublich nah assoziiert! 

 

Klar: Das bislang, nach 1945 Erreichte, nämlich die innenpolitisch freie, außenpolitisch relativ souveräne Wohlstandsgesellschaft in Westdeutschland, gewährleistet durch eine soziale und liberale Marktwirtschaft reichten den Grünen nicht aus. Frieden. Naturschutz. Soziale Gerechtigkeit.

 

Doch auch in der konventionellen Politik fing allmählich ein zaghaftes Umdenken statt. Schon seit 1972 war der Bericht des Club of Rome, mit dem Titel "Grenzen des Wachstums" auch in der sogenannten "Welt der Normalen" eingeschlagen. 

 

Es gab ja in der westdeutschen Gesellschaft diesen, gerade von den Vorstellungen konservativer Politik betriebenen - Graben - , der allzu exzentrische Künstler und Intellektuelle, Linksradikale, Freaks und all jene "vor denen unsere Eltern immer gewarnt haben", Menschen, die irgendwie mit Meditation, Naturschutz, Biolandbau, Naturkost, sozialer Gerechtigkeit und Asylrecht, Experimenten mit offenen Beziehungen zu sehr gemein machten, kurz: jenen, die man als Spinner bezeichnete, von den "seriösen Normalen und Normalgebliebenen", die mit dem adenauerschen 1950er Jahre und 1930er Vorkriegs-Habitus, trennen sollte.

 

Die Motive der Grünen waren "bunt". Nämlich nicht "rot". Nicht in einer ideologischen Knechtschaft irgendeiner marxistischen Lehre! Das war neu, hinsichtlich einer Protestpartei, die man zu dieser Zeit ebenfalls war, trotz Mit-Regierungsambitionen. Natürlich wollte man auch als Grüne für "die Armen und die Schwachen" eintreten, diese Nuance hatte man noch aus den sozialistischen und kommunistischen Idealen der Marxistisch Maoistischen Bestrebungen der 60er Jahre-Revolten beibehalten. Soziale Gerechtigkeit und Wohlfahrt sind schließlich sehr alte und wesentliche Impulse, daher mehr als bloß Relikte aus der Ära der kollektiven Gewissensmanipulation der Jugend der westeuropäischen Sphäre durch das KGB. 

 

"Augenwischerei! KGB? Moskau? So ein Quatsch!" riefen die neuen Pazifisten, und verdrängten mit Selbstdisziplin und Gedankenkontrolle, mit "positivem Denken", daß der Ostblock eigentlich ein Gefängnis-System war, nicht etwa der Vorläufer einer gerechten Gesellschaftsform!

 

Im Sinne des Leitspruchs "Der Gegner meines Feindes ist, naturgemäß, mein Freund" nahmen sämtliche autoritaristischen und militaristisch interessierten Nationen und Staatenbündnisse "naturgemäß" die ängstlichen, zuweilen gar kriegsparanoiden Friedensbewegungen unter ihre Fittiche. Eine ähnliche Katastrophe, wie der ganz natürliche Mißbrauch des Vetorechts in der UN-Versammlung durch die dort vertretenen Diktaturen und definitiven Unrechts-Staaten.


Wobei man auch nicht vergessen sollte, was ich für nicht vernachlässigbar halte: Es gibt stets bei allen Bewegungen mehr Mitläufer, als es Bewegungen aller Art lieb sein kann, wenn diese Bewegungen nur erste einmal modern und schick sind. Solche Mitläufer können zuweilen komplett ununterrichtet über Kernziele von Bewegungen sein, und versorgen sich nur mit den nötigsten Informationen, um, zum Beispiel, auf Partnersuche zu gehen. Es gibt Narren und Nullen, für die die Weltgeschichte ein Karneval ist, und Inhalte nur Masken, die man anzieht, um sich besser und intelligenter amüsieren zu können. Solche Leute sind geistlos, doch oft nicht einmal dumm!

 

Aber ein anderer neuer, alter Gedanke prägte in den Gründerjahren der grünen Partei deren Handeln. Das Wort "Naturschutz" fasst das nicht, worum es ging. Aber der Begriff "Ökologie" hielt Einzug immerhin in den politischen Diskurs. Aber man wollte auch der autoritären Gesellschaft für immer den Rücken kehren. 

 

Den autoritären Mustern den Rücken kehren, etwas verengt von damaligen Feministinnen als "Patriarchat" etikettiert, als lägen alle Probleme, die mit Aggression, Demütigung, Mobbing auf der Arbeit usw. assoziieren, nur an Männern allein.. Aber natürlich war auch ein gewisser machistischer Codex eine Kraft, die immer wieder zu Jojoeffekten führte, wenn man glaubte, man habe haarsträubenden Vorurteilen gegenüber Schwulen, Lesben, Arbeitslosen, Depressiven, Asylsuchenden, Wehrdienstverweigerern usw. die Spitze bereits gebrochen. Nur ein Beispiel vieler Baustellen, die jeder überzeugte Grüne sich privat und in der Öffentlichkeit zur Aufgabe machen wollte.


Nach 1945 sprechen wir in der Freien Welt nicht mehr vom Kriegsdienst, sondern ausschließlich vom Wehrdienst. Damit wollte man kenntlichmachen, daß man nie wieder Aggressor sein wollte. Auch die Schaffung des Zivildienstes in Westdeutschland muß hier erwähnt werden, schon wegen der skurrillen Gewissensprüfung, wo der Wehrdienstverweigerer vor einem Gremium, einer Art Schöffengericht, darlegen und beweisen sollte, daß seine Motive lauter und rein und sein Charakter nicht antisozial geprägt sei. Oft entschied die Laune und Willkür der Gewissensprüfer, wer nun doch "dienen" mußte und wer im Wehrersatzdienst im sozialen Bereich Aufgaben übernehmen durfte.

 

Nun hat sich bei manchem modernen Pazifisten, Wehr (!!) dienstverweigerer, Antimilitaristen - das Vorurteil stur erhalten, daß Demokratie nur Maske einer neuen Obrigkeit sei. Es ließ sich bislang tatsächlich "dekadent", bequem und elitär darüber philosophieren, ob der "unverfälschte Urmensch", nachdem er sich erst freigeschrien hat, ein friedlicher oder ein kriegerischer Verwandter des Affen sei. 

 

Im Osten Deutschlands, der "DDR" hatte sich allmählich zu Beginn der 80er Jahre in einer Art Tauwetter-Situation auch eine Friedensbewegung herangebildet, die prinzipiell eine Protestbewegung durch die Bevormundung durch die Stasi darstellte. Man darf nicht vergessen, daß Stasipräsenz bedeutete, ständig auf seine Gedanken und auf seine Sprache zu achten. Wer zensiert und bevormundet wird, zensiert sich selbst, das menschliche Nervensystem läßt sich gegen ständige Irritation nicht immunisieren. Man beginnt, sensibler für die eigenen Impulse zu werden, um den eigenen Reflexen besser ausweichen zu können. Auch für Dissidenten sind die eigenen Impulse und Gedanken nicht mehr frei! Unbefangenheit ist selten möglich. Zumal die Staatssicherheit ja wirklich bei - jedem - vorstellig wurde. "Wollen sie nicht wenigstens einige unverfängliche Informationen für uns liefern?"


Sich mit anderen Menschen in einigermaßen beschützten Zonen zusammenzufinden, kann zumindest Erleichterung bringen. So traf man sich in der "DDR" in Kirchen, feierte Gottesdienste, blieb danach noch etwas länger. In diesen Kirchen bildeten sich Friedenskreise. Darum trägt eine wichtige Strömung der Friedensbewegung der "DDR" ein Bibelspruchfragment im Wappen. "Schwerter zu Pflugscharen!" Auch hier ist wieder Kirche ein Ort von Beheimatung. Aus der Beheimatung dieser Kirchengemeinden sollte sich schließlich der Zusammenhalt gegen die Zwangsvorstellungen des sozialistischen "Arbeiter - und Bauern - Kollektivs" gestalten, von dem die Menschen kein Teil mehr sein wollten, noch konnten, weil der Realsozialismus und der gleichzeitige Überwachungsstaat weder menschliche noch wirtschaftliche Entwicklung zuließ, wohl aber ein ambilvalentes Gemeinschaftsgefühl förderte. Welchem freilich mancher heute noch nachtrauert. Denn ein Gegner und eine mißliche Situation, die man mit andern teilt, fördert Zusammenhalt ...


Mancher "Ostalgiker" sucht heute in der "BRD-GmbH" händeringend den Nachfolger-Dämon, gegen den sich Kämpfen lohnt, um nur dieses schöne Gemeinschaftsgefühl wieder beleben zu können. Von einer "Wiedervereinigung" zu sprechen, ist unrealistisch. "Zwei Länder, ein System" dürfte die Situation nach dem Anschluß der SBZ an die BRD auf den Punkt bringen.


Die Friedensbewegung überlebte die Wende, von der sich NATO, USA und Europa nun eine vollständige und gegenseitig wirtschaftlich beglückende Partnerschaft mit Rußland erhofften. Doch dann kamen die Jugoslawienkriege, in dem gerade das Rußland sehr nahestehende Serbien ("ethnische Säuberungen" bereits seit 1990/91) eine unrühmliche Aggressorrolle spielte, gesichert durch Vetomißbrauch, - eingelegt von Rußland und China-  im UN-Sicherheitsrat, wo jede Aktion gegen die genozidalen Machenschaften - juristisch - in einen "Völkerrechtsbruch" umgebogen werden konnten. Wer dumm genug ist, sich davon täuschen zu lassen, interpretiert einen humanitär motivierten Militäreinsatz zum Stoppen von genozidalen Handlungen und ethnischen Säuberungen "als Kriegsverbrechen" und "Völkerrechtsbruch"!


Die Jugoslawienkriege machten das Ende einer Bewegung und einer politischen Strömung offenbar, die sich als "das Kambium" und als "den noch vitalen Kern" des jenigen Idealismus empfinden wollte, der direkt aus den Ideen der Gründer aller möglichen gesellschaftlichen Freiheits - und Reform - bestrebungen kam. Dabei waren just die Alternativbewegungen ein regelrechter Holzweg. Der in einen Stillstand führte.


Das perverse Paradoxon westdeutscher kleinbürgerlicher Friedensinitiativen besteht darin, daß deren abgehobene Eitelkeit und Vollmundigkeit ohne den Schutz der US-Streitkräfte nie möglich geworden wäre. Man stellte sich in eine Tradition, in der man vielleicht ... nichts zu suchen hatte!


Unzählige Menschen einer westdeutschen Friedens-bewegung nahestehenden Menschen trauen sich längst nicht mehr, in Kriegen auf dem gesamten Erdball einen Aggressor zu benennen, außer dem einen: "USA!" So waren diese Menschen, auch die Politiker der Grünen (noch) nicht fähig, in den Jugoslawienkriegen zu begreifen, daß den Bosniern allein Waffenlieferungen geholfen hätten, ihre Menschenwürde, ihre Familien und schließlich das nackte Überleben zu verteidigen - und was immer auch das Wesentliche ist: Als gut Bewaffnete Friedensverhandlungen mit einem zu allem entschlossenem Aggressor zu erzwingen, um den Konflikt in Würde, statt als ein sterbendes Volk zu beenden.

 

Und eigentlich ... seien wir ehrlich ... ist aus dem, was wir einmal "Friedensbewegung" nannten, längst eine reine Anti-USA-Bewegung geworden. Es sei denn, der von Rußland beworbene Trumpismus käme ins Spiel ... "Kriege und auch Angriffskriege führen allein die USA, Intrigen tätigen allein die USA!" 


Michail Gorbatschow hätte gerne einen Realsozialismus "mit menschlichem Antlitz" verwirklicht. Letztendlich brauchte er das westliche ... Kapital. Auch aus ökonomischer Bedürftigkeit zeigt sich Gorbatschow abrüstungsbereit und die Sowjetunion zerfällt. Gorbatschow will das Imperium zusammenhalten, und man darf nicht verschweigen, daß er dazu auch militärische Gewalt als Mittel ansah. Riga, Vilnius, Tbilisi, Alma Ata.

Gegen die Übergriffe des alten sowjetischen Imperialdenkens bildeten hundertausende Menschen am 23. August 1989 eine sechshundert Kilometerlange Menschenkette durch das Baltikum. Durch Estland, Lettland, Litauen.

Das Belovezha - Abkommen am 8. Dezember 1991 bei Wiskuli zwischen Belarus (Schuschkewitsch), Ukraine (Krawtschuk) und Rußland (Jelzin) löste die UdSSR auf, und die GUS entstand.

Doch später führte auch das von der Sowjetunion übriggebliebene Rußland unter Boris Jelzin noch letzte Post-Kolonialkriege, der erste Tschetschenienkrieg 1994 bis 1996 war bereits ein grausamer Konflikt, der die durch Kriege abgestumpfte Weltöffentlichkeit nicht besonders irritierte.

In drei Schritten bewegte sich die Ukraine von Rußland, deren Provinz sie war, auf den Westen zu.

- Die Revolution auf Granit. 1990

- Die Orangene Revolution. 2004

- Die Euromaidan-Proteste. 2013- 2014.

Am Beginn des Jahres 2000 übergibt Jelzin Putin die Staatsgeschäfte. Putin hätte ein Übergangspräsident werden sollen. Ein Zwischenverwalter ...

 

In Syrien, wo seit 2011 eine bildungsbürgerliche Revolte schlicht Menschenwürde, Rede - und Gedankenfreiheit, Bewegungsfreiheit, Humor-Erlaubnis und die Erlaubnis zu lieben und sich des Lebens zu freuen, eine Zivilgesellschaft ohne Korruption aufzubauen, legten 2012 Rußland und China ein Mißbrauchs-Veto ein, weil ein vitales Interesse bestand, daß Baschar al Assad weiter seine Bevölkerung, die er als sein Eigentum empfand und ansah, zum Beispiel mit Faßbomben, Giftgas weiter traktiere und ermorde. Die wichtige Instution des UN-Sicherheitsrat? Wieder verarscht und vorgeführt! Weswegen er schon mal unter echten Friedensbewegten längst "Unsicherheitsrat" heißt!


Syrien solle nicht, zum Beispiel mit dem Einsatz von Chemiewaffen, gegen die eigene Bevölkerung, eine rote Linie überschreiten.  

 

Davon sprach Obama 2012, der von 2009 bis 2017 Präsident der so schlecht be-imagten USA war. Jetzt wollte just dieser Obama nicht als "dritter Busch" einen erneuten Krieg im Nahen Osten. So verteidigte Obama nicht mit einer Flugverbotszone und Waffenlieferungen, oder gar mit dem Einsatz von Bodentruppen die syrische Bildungsbürger-Revolution. Die mitnichten ein islamistisches Regime, sondern eine Zivilgesellschaft aufbauen wollte! Die Geheimdienst-Diktatur hinter sich lassen wollte. 

 

Die dann, um ihr nacktes Leben zu retten, mit Islamisten kooperieren mußte, auch um Waffen zu erhalten. Folglich nannte Assads und Putins Propaganda die einstigen friedliebenden und oft intellektuellen Demonstranten ebenso "Islamisten", ähnlich, wie ja auch die Bewegung des Euromaidan an der Ukraine das "alles Faschisten" - Label über sich ergehen lassen mußte. Und Putins Rußland wurde Assads Verbündeter im Kampf gegen Demokratie und gegen Freiheit und gegen die Menschenwürde.


Was wurde Obama, als erster Schwarzer Präsident von der russischen breitgefächerten Propaganda gedemütigt, verhöhnt und beleidigt! Man verzerrte seine Herkunft, nannte ihn "einen schwulen Muslim, der seine Homosexualität" verheimliche, und sie streuten Gerüchte, seine Frau Michelle Obama sei "ein Transvestit und in Wirklichkeit ein Mann", jeder könne das sehen.


Während zur Zeit der Demonstrationen und des Krefelder Appells gegen den Nato-Doppelbeschluß 1981 in deutschen Städten hunderttausende so demonstrierten, daß mancher glauben wollte, die Massen würden nun den Weltfrieden auslösen, demonstrierten gegen Putins Krieg, den der Kleptokrat für Baschar al Assad - offiziell ab 2015 - führen ließ, etwa zwischen hundert bis vierhundert Leute. Aber nur in den ganz großen Städten, wie Berlin, Frankfurt, Köln und Leipzig.  

Als Rußland für Assad spätestens ab 2015 gezielt, - nicht im Zuge von Kollateralschäden, nicht im Zuge menschlichen Versagens  -, Kindergärten, Krankenhäuser und Schulen bombardieren ließ, - und hunderttausende Flüchtende - auch vor dem IS - auf der Flucht nach Europa waren?  - Es waren nicht die USA - und daher nicht modern! Und für manchen "dümmlich, naiv, töricht", sich da lächerlich zu machen, in einer Öffentlichkeit. Wie unsexy !!

 

In der Provinz, vornehmlich in Kleinstädten und auf dem Lande  in beiden Deutschländern brannten - insbesondere in den Jahren 2014 - 2017 - Flüchtlingsunterkünfte, täglich öfter zwei Stück, und in den Ökoläden lagen Broschüren aus, wo vor Umvolkung gewarnt wurde. Die USA wollten "uns" mit Flüchtenden fluten. Die "Friedensbewegung", längst eine Modemarotte, wo es halt "immer gegen die USA" geht, war längst als Philosophie in den Wertekanon vieler Bildungsbürger eingegangen, die nicht immer gern auf die Straße zum Schreien gehen. Und wo sie nicht Philosophie, sondern Protestszene war, wurde sie über Nacht durch das Internet zu einer völkischen Protestbewegung, Mahnwachen bis Pegida und Co. die "Merkel muß weg" schrie, und von Reptiloiden und Chemtrails phantasierte. Es war zuende.


Noch einmal zurück ins Jahr 1999: "Mit Sprechchören, mit Farbbeuteln wird diese Frage nicht gelöst werden (...) Ich hätte mir auch nicht träumen lassen, daß wir Grüne unter Polizeischutz einen Parteitag abhalten müssen (...) Ich war bei Milosevic, ich hab mit ihm zweieinhalb Stunden diskutiert. Ich habe ihn angefleht, darauf zu verzichten, daß die Gewalt eingesetzt wird im Kosovo. Es ist der Krieg, ja, und ich hätte mir nie träumen lassen, das Rot-Grün mit im Krieg ist. Aber dieser Krieg geht nicht erst seit 51 Tagen, sondern seit 1992..Es ist der Krieg, ja, und ich hätte mir nie träumen lassen, das Rot-Grün mit im Krieg ist. Aber dieser Krieg geht nicht erst seit 51 Tagen, sondern seit 1992... Ich stehe auf zwei Grundsätzen, nie wieder Krieg, nie wieder Auschwitz, nie wieder Völkermord, nie wieder Faschismus. Beides gehört bei mir zusammen.“ (Joschka Fischer am 13.Mai 1999).


"Nie wieder Krieg, nie wieder Völkermord, nie wieder Faschismus!" Nun, die korrekte Formulierung sollte lauten "Nie wieder ANGRIFFSKRIEG !!" 


Sonst mündet jede Diskussion ins vergiftete "Zwei Streithähne - Narrativ" mit dem jeder Aggressor - für den mehr oder weniger fanatischen und engstirnigen Friedenssehnsüchtigen -  unkenntlich gemacht wird. 


Arkan, Mladic, Karadzic, Milosevic waren 1990 - 1999 die Initianten, die Bosse einer machtvollen Organisation, die ein Ethno-Ingeneering, ein erbbiologisch geopolitisches "Völkerzucht-Programm" zu realisieren suchte, wie es eigentlich in den Augen und in den Seelen abendländischer Menschen der Freien Welt längst im Europa nach 1945 - mindestens nicht mehr möglich hätte sein sollen. 

 

Der europäische Nachkriegsfrieden war - erstmals - gebrochen worden. Der Codex der serbischen Kriegsbosse war menschenfeindlich und die Haß-Freude groß, wenn die Angegriffenen im Zorn einer Vergeltung sich auch zu vereinzelten Kriegsverbrechen hinreisen ließen. Dem Faschisten gilt auch das eigene Leben nicht viel. Wenn er nur das Prinzip der Menschenwürde verhöhnen kann, opfert er auch lachend einen Teil des eigenen Menschenbestands. 

 

Wenn er nur beweisen kann, daß "der Killer, der Natur nach", der "wahrhaftige und bessere Mensch, der erwählte Mensch" sei, der "im Daseinskampf der Schöpfung ewig Sieger" sei und bleiben werde. 


Joschka Fischer weiter: "Frieden, Frieden setzt voraus, daß Menschen nicht ermordet, daß Menschen nicht vertrieben, daß Frauen nicht vergewaltigt werden - das setzt Frieden voraus! 


Ich halte zum jetzigen Zeitpunkt eine einseitige Einstellung - unbefristete Einstellung der Bombenangriffe für das grundfalsche Signal - Milosevic würde dadurch gestärkt und nicht geschwächt. Ich werde das nicht umsetzen, wenn Ihr das beschließt - damit das klar ist!" 


Daß Fischer dafür - ausgerechnet von Pazifisten und Antimilitaristen gehasst wurde, halte ich für eine der größten Katastrophen in der Geschichte Friedensbewegung nach 1945.


Und es bezeichnet eigentlich auch ihr vorläufiges Ende. Nach zweihundert Jahren, als Kant 1795 seine Schrift "Zum Ewigen Frieden" herausbrachte.


Ein mentales Desaster. Und natürlich nicht den Pazifistenhass auf Fischer allein, sondern der völlig fehlgeleitete Pazifismus nach der Wende, der komplett innenpolitisch und außenpolitisch nicht versteht, daß man es bei sämtlichen modernen Aggressoren in asymetrischen und verdeckter Krieg auf kleiner Flamme immer weniger mit Staatslenkern, sondern mit Banden von Kriminellen, die sich einen Staat unterworfen haben, zu tun hat.


Die damalige deutsche Bundestagsabgeordnete der "Grünen", Marie Luise Beck und der damalige UN Generalsekretär Kofi Annan sahen deutlich, wie internationale Gemeinschaft versagte, während die serbischen Kriegstreiber Mladic ungehindert ihren planmäßigen und systematischen Genozid verübten. Auch Marie Luise Beck war einstmals noch gegen Waffenlieferungen an die - teils zuvor durch die Serben entwaffneten bosnischen Truppen. 


"Weil Waffen nur den Krieg unnötig verlängern" würden, und damit Verhandlungen verhindern würden. Srebrenica, das einst 42.000 zählte, ist nur noch ein verlassenes Dorf in der Republika Srpska. Nur wenige Frauen kehrten in die zerbombte und verfallene Stadt zurück, um weiter nach ihren Angehörigen zu suchen. Die wenigen, die noch dort leben, fristen ein kärgliches Auskommen jenseits der großen EU-Hilfsprogramme. 


Chruschtschow, der durch das Politbureau abgesetzt wurde, Breschnew, der bis ins Greisenalter herrschte, er konnte sich da kaum noch rühren, die zwei Gerontokraten Andropow, Tschernenko, später Gorbatschow waren Staatsmänner, obgleich sie Nachfolger Stalins waren. Sie hielten sich an Verträge! 

 

Etwas, was in der heutigen russischen Politik, spätestens seit dem Georgienkrieg 2008, der Krim-Anektion 2014, und allen Militäroperationen, in welche auch andere autoritaristische oder islamistische Staaten involviert sind, immer unfaßbarer wird. Es gab nach 1945 erst einmal keine Polit-Bosse, die die menschliche Sprache, die die Diplomatie zu reiner strategischer Irreführung nutzen, und mit Verträgen ebenso verfuhren. Das ist neu und erst etwa zehn Jahre nach der Öffnung des Eisernen Vorhangs etwas, womit Außenpolitik unbedingt rechnen muß. 


Nur wer abdrückt, statt sich in "ein Gespräch" verwickeln zu lassen, wird, vielleicht, überleben? Spiel mir das Lied vom Tod ..


Frau Gabriele Krone Schmalz, HerrHarald Kujat, General a.D., Herr Horst Telschik, einstiger Berater Helmut Kohls, prominente Verteidiger Putins und des neuen Rußlands, sprechen unter anderem vom "ersten und vom zweiten Putin", und der erste sei eine Chance für Europa gewesen, wäre doch nur die Nato aufgelöst worden. Dabei vergißt man den ersten Anschlag auf das WTC Februar 1993 in New York, der Putin zur Sprengung von Wohnhäusern inspirierte. Die FSB-Terroranschläge zogen sich über einen Monat, August bis September 1999 hin, - und sollten den zweiten Tschetschenienkrieg legitimieren. Auch wenn man weiß, daß der "allererste" Putin in Dresden nur scheinbar einen niederen Dienstgrad beim KGB hatte, um die Operationen mit dem westlichen Organisierten Verbrechen (und am Rande auch die Agenten - und Kampf-Ausbildung der neueren RAF) nicht zu gefährden, wird klar: 


Der Putin, der im Bundestag am 25. 09. 2001 vom "offenem Herz Rußlands" gesprochen hat, war eine Schauspielnummer. Ging es doch jetzt darum, die wirtschaftlichen Abhängigkeiten zu schaffen, um "den Westen" zu umgarnen, um ihn hernach mit Desinformationsfluten und Infokrieg zu betäuben, zu destabilisieren. Es gab nie "den guten Putin", es gab das KGB, was schon zu Andropows Zeiten, nach Breschnew, die ersten Pläne formulierte, sich über eine vorgetäuschte Friedens- und Kapitulationspolitik und heimliche sukzessive gigantische Vermögenstransfers ins Ausland (Kriegskasse) taktisch den "verweichlichten Westen" gefügig zu machen. Man kann über diese Dinge in Catharine Belton Buch "In Putins Netz" (engl. "Putins People") nachlesen. Der Taxifahrer Putin in St. Petersburg der frühen Jelzinjahre war auch ein kluges Täuschungsmanöver lebendig gebliebener KGB-Netzwerke, die einen wichtigen Mitarbeiter und Chef klein erscheinen lassen mußten.


Anna Stepanowna Politkowskaja geborene Мазепа/Masepa; * 30. August 1958 in New York; † 7. Oktober 2006 in Moskau wurde aufgrund ihrer offenen Worte über die Art und Weise, wie die Führung im Kreml den (zweiten) Tschetschenienkrieg führte und benutzte, vom russischen System ermordet.

 

Der Beginn des zweiten Tschetschenienkrieges wurde 1999 durch das FSB über die Sprengung mehrerer Wohnhäuser in Moskau, Buinaksk, Wolgodonsk inszeniert, und flog bei einem weiteren Versuch, in Rjasan, schließlich auf.  Es sollte nach einem islamistischen Terror-Anschlag aussehen. Um ihre letzten Spuren zu verwischen, erschufen die Täter mit ihren Netzwerken und Thinktanks lange nach 2001, etwa um 2004 und 2005, -  die 9/11 Inside-Job Verschwörungslehre - , um den USA ähnliche Machenschaften in die Schuhe zu schieben. Es gibt nämlich immer Zweifel an Hergängen von Ereignissen, und jede falsche Behauptung untergräbt das Vertrauen, ist eine potentiell kriegerische Handlung.

Durch den Nachrichtenkrieg, den Infowar werden so gut recherchierte Fakten und Ermittlungsarbeiten wertlos! Für verbitterte bildungsferne Milieus, Unterschichten und Neu-Prekariat und einseitig gebildete pragmatische Menschen der leistungsstarken Mittelschicht! Sowohl enttäuschte Menschen, als auch Pragmatiker regieren sofort: "Wenn zwei oder fünf unterschiedliche Erzählungen, die von sich behaupten, faktisch zu sein, sich komplett widersprechen, steige ich aus! Medien interessieren mich nicht mehr!" Politische Bildung in Demokratien wird wertlos oder zumindest gefährdet.


Die russischen Propaganda-Spezialisten bauten nun diese Verschwörungslehre aus. Bereiteten sie mit westlichen Helfern mundgerecht, -  für die anspruchsvollere Wohlstandsgesellschaft rezpierbar - , zu einer Art von "Diskurs" auf. Auch die "Flacherde" erfüllt hier ihren Zweck: "Ich glaube nicht alles!"


Was ja gelang, nicht bloß, weil ja die USA im Laufe ihrer Geschichte nach 1945, als Verteidiger der Freien Welt, in enorme politische und kriegsunternehmerische Desaster verwickelt worden waren. Sondern, weil es bereits jahrzehntelang der Sowjetunion, seit den 1960er Jahren, gelungen war, in Westeuropa - die Friedensbewegungen -  und die wichtigsten gesellschaftskritischen Massen-Strömungen unter ihre Kontrolle zu bringen. Und weil gerade im freien Westen, auch nach der Erweiterung von NATO und EU Menschen um den Wohlstand bangten, und in gerade der Politik und im demokratischen "System" ihren Feind witterten. Populisten nutzen das nach Phantasie und mit aller Kraft.


Dort, in den friedensbewegten, us-kritischen Bewegungen wurde die  - "9/11 ist von der US-Regierung ausgeführte Spreng-Operation" - Lehre begierig aufgesogen, und niemand interessierte mehr, was in Rußland mit den "Wohnhäuser? ..  in Rußland von Putins Leuten gesprengt?" - "Nie gehört!" Man kann auch Anna Stepanowna Politkowskaja nicht "Einseitigkeit" vorwerfen. Sie wußte von sämtlichen Mißständen in Rußland, aber kannte auch alle Probleme im damaligen Tschetschenien. Doch sie hätte, wäre sie am Leben gelassen worden, die geplante große Täuschung, die mit Putins perfekt gespielter Lügenrede vor dem Bundestag am 25.09. 2001 in Berlin begonnen hatte, platzen lassen,  ...


...und sie hätte unablässig gewarnt vor den ständigen Völkermord-Gelüsten der damals noch fast neuen Führung über das riesige verbliebene russischen Territorium. Gewarnt vor den geplanten Genozidalen Handlungen, die nämlich rational ausgeführt, in ihren Konzepten eben nicht rational, sondern krankhaft, wenn auch in ihren Machenschaften "erfolgreich" sind. 


Das Ziel der neoliberalen und autoritaristischen Gruppen, die jetzt im Windschatten Rußlands nach der Macht strebten und immer noch streben, ist die Degenerierung und Entbildung der einfachen Menschen zu einem "Bevölkerungsbestand" (siehe Nordkorea, oder der Umgang des KP-China mit den Uiguren !! ), über den eine Nomenklatura wie über ihr eigenes Vieh verfügen möchte. Was "natürlich" Genozide, je nach "Bedarf", einschließt. Ein enormer, und auch noch ein bewußter zivilisatorischer Rückschritt.


Anna Stepanowna Politkowskaja war diesen Machenschaften zu einer Zeit auf der Spur, als man "im Westen" solche Hinweise hasste und unwirsch abtat. Man glaubte, als wäre man der dumme idealistische Sozialarbeiter, Leute wie Putin durch Handel und durch Schmusung "gutlieben" zu können. "Ich habe den ehemaligen Verbrecher jetzt unter Kontrolle, durch mein Vorbild, welches er zu bewundern lernte!" Solche Denke hat bereits mancher Sozialarbeiter und manche Sozialpädagogin bereut .. Dabei war in der Lubjanka und im Kreml längst beschlossen, daß der "Anfütterungsfrieden" mit dem man Westen entwaffnen, und nackt waffenlos glücklich schmeicheln würde, eines Tages sein Ende haben werde. Die osteuropäischen Länder hingegen hörten Anna Stepanowna Politkowskaja und etlichen anderen neuen Dissidenten unbefangener zu. Warum traten so viele Staaten des einstigen Warschauer Paktes und des imperialen Vielvölkergefängnisses "Sowjetunion" der NATO bei, sobald dies nur immer durch ihre Souveränität möglich geworden war?


Das Baltikum, Polen, Tschechien, die Slowakei wollten, Bulgarien, Rumänien unbedingt der NATO beitreten, um nicht daß Schicksal von .. - kein geringerer als Gorbatschow hatte im Baltikum schießen lassen und Panzer geschickt!

- Tschetschenien (Erster Krieg 1994 bis 1996, Zweiter Krieg 1999 bis 2009)

 - Moldawien (1992, Herauslösung "Transnistriens") und 

- Georgien (2008, Herauslösung von "Abchasien" und "Südossetien") und der 

- Ukraine (2014, Besetzung des Donbass und der Krim) 

.. erleiden zu müssen, und um nicht in Teilen russisch besetzt zu werden, unter dem Vorwand "einer seperatistischen Bewegung, beizustehen "die von Rußland bloß beschützt würde ...", weil die Konzepte von Demokratie und Freiheit, "alles Propaganda der USA", der russischen Kultur und der russischen Seele Schmerz und Leiden zufüge.


Als Reaktion auf das Sich in Sicherheit Bringen ehemaliger russischer Provinzen schuf der Kreml das Märchen der "Nato-Osterweiterung". Dazu wurde eine Erinnerung an die Situation verzerrt, als Rußland Deutschland Verhandlungen über eine Rückgabe von Königsberg anbot, - der Kreml schäumt heute noch, auch der Verkauf Alaskas von 1867 schmerzt den neuen Machtapparat, - und als man glaubte, die NATO bald auflösen zu können, die Ukraine ihr Atomwaffen-Arsenal Rußland schenkte, damit es dort vernichtet werde, um dem künftigen Frieden nicht im Weg zu stehen. Und als Rußland der Ukraine, einst drittgröße Atommacht weltweit, 1994 ein Existenzrecht zusicherte. Auch Belarus und Kasachstan verzichten auf ihr Atomwaffen-Arsenal.


All dieses Wissen nützt aber nichts. Demokratie braucht - vielleicht - auch einen gewissen Wohlstand, sonst fallen sämtliche Menschen auf ein Niveau zurück, welches nur Faustrecht, Unrecht, Willkür-Morde, Verfolgungen und Diktatur, Herrschaft von Kriegsherren als mögliche "Staatsform" zuläßt. Das scheint wirklich - fast - ein Naturgesetz. 

 

Und viele Menschen sind überzeugt: Am Ukrainekrieg, der seit dem 22. Februar 2022 in eine neue Eskalationsstufe übergegangen ist, kann nur die USA schuld sein! 

 

Man sagt die kurzschlußhaft wohl aufgrund des nun bereits eingeschliffenen Labelelings "Intrigante und verlogene Supermacht, die mit zweierlei Maß vorgeht, was Erste und Dritte Welt betrifft", ein Etikett, welches sich die USA in den Zeiten nach dem Zweiten Weltkrieg erworben haben. 

 

Wahrscheinlich reden etliche Deutsche, in Ost und West auch auf solche Weise wegen der Erinnerungen an den englisch- amerikanischen Bombenkrieg, wo zudem Tiefflieger Jagd auf Zivilisten gemacht haben (wie es die Deutschen Piloten selber freilich genauso über Feindesland praktizierten) über dem Deutschland des Nationalsozialismus. 

Erinnerungen in den so friedensbewegten Zwei Deutschländern unter einem System, die immer wieder mal zum pauschalisierenden Reflex zu führen drohen: "Am Ukrainekrieg müssen doch irgendwie die USA schuld sein". Man ist ein solches "Urteilen" einfach so gewöhnt. Es ist bequem und gemütlich.


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Liste vertiefender und weiterführender Literatur:


Benz, Wolfgang (Hersg.). Deutsche Herrschaft: Nationalsozialistische Besatzung in Europa und die Folgen. Berlin. München. 2022.

Urban, Thomas: Der Verlust. Die Vertreibung der Deutschen und Polen im 20. Jahrhundert. München. 2004.

Andrew, Christopher und Gordiewsky, Oleg, KGB: die Geschichte seiner Auslandsoperationen von Lenin bis Gorbatschow. München 1990.

Andrew, Christopher und Mitrochin, Wassili: Das Schwarzbuch des KGB. Moskaus Kampf gegen den Westen.

Wengeler, Martin: Politische Leitvokabeln in der Adenauer-Ära. Berlin. 1996.

Schubert, Klaus: Wiederbewaffnung und Westintegration. Die innere Auseinandersetzung um die militärische und außenpolitische Orientierung der Bundesrepublik von 1950–1952. Stuttgart. 1970.

Holl, Karl: Pazifismus in Deutschland. Frankfurt am Main. 1988.

Werner, Michael: Die Ohne-Mich-Bewegung. Die bundesdeutsche Friedensbewegung im deutsch-deutschen Kalten Krieg (1949–1955). Münster. 2006.

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Scholl-Latour, Peter: Der Tod im Reisfeld: Dreißig Jahre Krieg in Indochina.

An Lac Truong Dinh: Von der Fremdenlegion zu den Viet Minh: Der Schweizer Überläufer Emil Selhofer im französischen Indochinakrieg.

Anonym: Die Stellung der Frau in Vietnam seit dem Zweiten Indochinakrieg. Zwischen Opferrolle und Aktivistin. Berlin. 2021

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Polónyi, Carl: Heil und Zerstörung: Nationale Mythen und Krieg am Beispiel Jugoslawiens 1980-2004. Berlin. 2010.

Beck, Marieluise:  Ukraine verstehen. Auf den Spuren von Terror und Gewalt. Stuttgart. 2021.

Kellerhoff, Sven Felix: "War Putin in das Herrhausen-Attentat verwickelt?" Über das Gespräch, was Catherine Belton 2018 mit einem Mitglied der RAF führte. In der WELT. Veröffentlicht am 21.03.2022.

Sydow, Jan: Die Neue Rechte und die Mitte der Gesellschaft. Hagen. 2014.

Heisterkamp, Jens: Schöne, neue Wirklichkeit. Sieben postfaktische Denkblockaden und ihre Überwindung. Frankfurt am Main. 2017.


Ein Link zum Humanitären Völkerrecht. "Regeln des Krieges": https://www.bmvg.de/de/themen/friedenssicherung/humanitaeres-voelkerrecht?fbclid=IwAR0sflbepi8D2eYRUsDy8HtjTVn_gD107C7PzuGUTj1IkRpeS06DEzerGpg#:~:text=Angriffe%20auf%20Orte%20au%C3%9Ferhalb%20sowie,nicht%20angegriffen%20oder%20beschossen%20werden


 



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